Verena Dunst: Hart, aber sehr herzlich
Volle Tagesordnung bei halber Besetzung: Verena Dunst hat den Burgenländischen Landtag als seine Präsidentin bisher souverän durch die Pandemie geführt.
Kennen Sie diese Situation? Eine Person betritt den Raum und ihr gehört die Aufmerksamkeit aller. So kann man Verena Dunst beschreiben. Eine Frau mit Ausstrahlung, jahrzehntelanger politischer Erfahrung, einer großen Portion Hausverstand und Diplomatie, keineswegs leise und sicher nicht angepasst. Egal wo man die Landtagspräsidentin trifft – ob zufällig auf der Straße, in einem Meeting, bei einer Veranstaltung im Bezirk Güssing, wo sie als SPÖ-Bezirkschefin tätig ist, ob in ihrer Funktion als ehrenamtliche Präsidentin der Volkshilfe Burgenland oder auf dem Weg in den Landtagssitzungssaal –, man trifft eine Frau, die immer für ein paar Worte Zeit hat.
Frauenpower – Powerfrau
Verena Dunst ist in der Schweiz geboren und als Arbeiter- und Bauernkind im südburgenländischen Moschendorf aufgewachsen. 2019 wechselte sie als erste Frau in der Geschichte des Burgenlands von ihrer Funktion als Landesrätin in das Amt der Landtagspräsidentin. Sie ist damit zweithöchste Repräsentantin des Burgenlands. 2020, nach der Landtagswahl im Jänner, einstimmig als Präsidentin bestätigt, hat sie mittlerweile längst das Landhaus in Eisenstadt zu „ihrem Haus“ gemacht. Verena Dunst empfängt nicht, sie lädt ein, begrüßt, kümmert sich.
Trotz langjähriger Erfahrung als Pädagogin, Kommunalpolitikerin und Landesrätin hat sie nie die Ehrfurcht und Demut vor der gewählten Funktion verloren, nie die Dankbarkeit abgelegt. Jede einzelne ihrer Aufgaben macht sie einzigartig. „Ohne meine zahlreichen Wegbegleiter und Unterstützer, ohne das Verständnis meiner Familie, aber auch ohne Kanten, Ecken und Beharrlichkeit wäre vieles für mich nicht möglich gewesen“, betont die begeisterte Hobby-Uhudler-Winzerin mit einem stolzen Blick auf ihre beiden Töchter, ihre einjährige Enkeltochter und ihren Ehemann. Er organisierte im südburgenländischen Moschendorf an langen Arbeitstagen seiner Frau die Familie oft im Alleingang.
Demokratie (er-)leben
Als Landtagspräsidentin hat sich Dunst voll und ganz der Demokratie verpflichtet und verkörpert mehr als glaubwürdig ihre Definition der Aufgabe: Garantin zu sein für eine lebendige Demokratie im Burgenland. „Ich möchte die Demokratie nach innen und nach außen stärken, als Plattform des Austausches und der Kommunikation zwischen den Parteien und der Regierung im Landtag sowie als Mittlerin zu den Burgenländerinnen und Burgenländern. Ich möchte den Menschen den Landtag in ihr Wohnzimmer bringen und Ansprechpartnerin für alle sein“, sagt Verena Dunst voller Überzeugung und Begeisterung.
Sie macht keinen Job. Sie lebt ihre Aufgabe. Offenheit, Verbundenheit und das Herz am rechten Fleck zeichnen Verena Dunst aus. Gepaart mit Erfahrung und dieser ansteckenden Begeisterung, verkörpert sie den Typ Politikerin, der Respekt gezollt wird, deren Arbeit geschätzt und der – besonders wegen ihrer markanten Persönlichkeit und ihrer Hartnäckigkeit – allerorts Sympathie begegnet.
Verantwortung & Verlässlichkeit
„Der Landtag trifft Entscheidungen, die alle Lebensbereiche betreffen. Sie nehmen auf das Leben jedes einzelnen Burgenländers und jeder einzelnen Burgenländerin Einfluss. Denken wir nur an den Wohnbau, die Kinderbetreuung, Pflege, Gesundheit und an verschiedene Förderungen für Familien. Das sind nur einige Beispiele. Das alles bedeutet ein unglaublich hohes Maß an Verantwortung und Verlässlichkeit. Mir sind die Anliegen der Menschen, ihre Erwartungen und Bedürfnisse wichtig.“ Auf die Menschen zugehen, zuhören, nachfragen, sie miteinbeziehen – da ist sie wieder, diese ansteckende Begeisterung, mit der Dunst auch ihr Team gerne auf Trab hält.
Verena Dunst
Nach der Matura absolvierte Verena Dunst die Pädagogische Akademie Eisenstadt. Ab 1980 war sie als Lehrerin an der Polytechnischen Schule in Güssing tätig, von 1998 bis 2000 als Direktorin. Ihre politische Karriere startete die gebürtige Schweizerin in der Frauenpolitik. Seit 1982 ist sie Bezirksfrauenvorsitzende der SPÖ Güssing, noch im selben Jahr wurde sie zur stellvertretenden Landesfrauenvorsitzenden der SPÖ Burgenland gewählt. Von 2000 bis 2019 war Dunst Landesrätin der Burgenländischen Landesregierung, seit dem 28. Februar 2019 ist sie Erste Landtagspräsidentin des Burgenländischen Landtags.