Tipps von Grillprofi Adi Bittermann: Vergoldet, nicht verkohlt
Fettige Marinaden sorgen eher für Stichflammen als für Wohlgeschmack. Am Rost lautet das Zauberwort -„Toppings“, rät Adi Bittermann, Grill-Lehrer der Nation.
Schon wieder englisch, muss das sein? Die Alternative zum gefürchteten Fettbrand beim sommerlichen Grillen heißt bei Adi Bittermann „Topping“. Auch wenn es keinen vernünftigen österreichischen Ausdruck dafür geben mag, in Sachen Grillgut darf man sich dem Göttlesbrunner getrost anvertrauen.
In den Kursen hinter seinem Wirtshaus in der Region Carnuntum hat der Spitzenkoch zahllose Grillmeister ausgebildet. Praktisch im Jahrestakt fasst er sein Wissen um Flamme und Rost auch in Kochbüchern zusammen.
Für den aktuellen Band – „So grillt Österreich“ – hat er sich auf die Reise zu Schülern und Freunden in allen Bundesländern begeben. Doch ehe es an lokale Spezialitäten von Weißfisch (Vorarlberg) bis Mangalitza-Burger (Burgenland) geht, warnt der Grillmeister der Nation: „Problematisch wird es, wenn Lebensmittel mit zu viel Öl mariniert werden und das Fett direkt auf die glühenden Kohlen tropft.“ Weshalb er zu den besagten „Toppings“ rät.
Dabei handelt es sich um Marinaden, die allerdings nach (!) dem Grillen aufgetragen werden. Das sorgt für schönen Glanz und man kann seinen Lieblingsgewürzen frönen. Zu Wildfleisch vom Rost passt etwa Thymian gut: „Ich hacke ihn fein und vermische ihn mit Honig und Olivenöl.“ Praktisch für jedes Grillgut gibt es ein „passendes“ Topping, so Adi Bittermann zum schau-Magazin. „Fisch vollende ich gerne mit Kräuterpesto, Geflügel harmoniert bestens mit einem Topping aus Mandelstiften, Orangenschalen, fein gehackten Kräutern, einem Schuss Olivenöl und einem Spritzer Zitronen- oder Limettensaft.“ Anders gesagt: Top gegrillt – mit Topping!
Adi Bittermann und andere Griller
Sind Sie ein „Fleischstecher“? Mit gewohntem Schmäh und viel Wissen führt Adi Bittermann durch die Rezepte seiner Grillfreunde: „So grillt Österreich. Die besten heimischen Rezepte aus neun Bundesländern“ (248 Seiten, 30 Euro) ist die Sommerlektüre vom Grill-Lehrer.