Rück- und Ausblick
Rück- und Ausblick
von heimischen Top-Unternehmen

Strategien zum Erfolg: Unternehmen über ihre Pläne 2021

Digitalisierung, künstliche Intelligenz, neue Kommunikations- und Vertriebswege: schau hat österreichische Erfolgsunternehmen gefragt, wie sie die Krise bisher gemeistert haben und wie 2021 zum Erfolgsjahr werden kann. 

MEWA: Hygiene mit Nachhaltigkeit 

Sauberkeit und Versorgungssicherheit waren schon vor der Corona-Pandemie Eckpfeiler von MEWA. Das Unternehmen stellt Betrieben hygienische, mikro-biologisch unbedenkliche Textilien zur Verfügung – von der Berufskleidung bis hin
zu Putztüchern. „Unsere Waschprozesse sind seit jeher so gestaltet, dass Viren vollständig inaktiviert werden. Wir gehen davon aus, dass unsere Leistungen auch weiterhin stark gefragt sein werden“, blicken die beiden österreichischen Geschäftsführer Bernd Feketeföldi und Stefan Janzen positiv in die Zukunft.

In den nächsten Monaten will sich MEWA auf seine neu definierten und priorisierten Mehrwerte fokussieren, zu denen unter anderem die Nachhaltigkeit zählt. „Unsere gegenwärtige Kampagne ‚Textilsharing – Nutzen statt Besitzen‘ widmet sich diesem Thema“, so Feketeföldi und Janzen. 

Esterhazy Betriebe: Kunst im Netz bis Immobilien

Schon vor der Pandemie war das Unternehmen digital breit aufgestellt, wodurch der gesamte interne Betrieb innerhalb von zwei ­Tagen an die Corona-Maßnahmen angepasst werden konnte. „Krisen sind auch immer eine gute Gelegenheit, Altes zu überdenken und neue innovative Wege zu erschließen. Auch das haben wir getan: Binnen kürzester Zeit haben wir die virtuelle Kulturplattform esterhazy@home sowie den Lieferservice Schlossquartier ins Leben gerufen“, so Esterhazy-General­direktor Stefan Ottrubay.

Um 2021 zu einem Erfolgsjahr zu machen, ist es seiner Meinung nach wichtig, den Innovations- und Teamgeist der Mitarbeiter aus 2020 mitzunehmen. In den kommenden fünf Jahren investieren die Esterhazy Betriebe 220 Millionen Euro in zahlreiche Immobilienprojekte. „Dazu zählt zum Beispiel das Schlossquartier in Eisenstadt. Dort entstehen vier Wohnhäuser mit insgesamt 60 Wohnungen und Büros sowie ein 120-Zimmer-­Hotel im gehobenen 4-Sterne-Superior-Bereich“, ­kündigt Ottrubay an. Auch in den weiteren Ausbau des Seebads Breitenbrunn wird stark investiert. Ziel aller Investitionen ist, die touristische Vielfalt im Burgenland weiter auszubauen.

Ottobock: Innovative Mobilität

Als Medizinproduktehersteller ist Ottobock Teil der medizinischen Grundversorgung. Um diese durchgängig sicherstellen zu können, hat das Unternehmen seine technische Infrastruktur bereits vor dem ersten Lockdown ausgebaut – etwa durch neue Software-Tools. „Die Coronavirus-Krise hat den digitalen Wandel in der Orthopädietechnik-Branche zusätzlich beschleunigt. Digitale Versorgungslösungen und Kommunikationsformate sind bereits der neue Standard“, erzählt Andreas Goppelt, CTO der Ottobock Firmengruppe und Geschäftsführer von Ottobock Österreich.

Ein Beispiel ist das „Cockpit Connect“-Webportal: Orthopädietechniker können sich online mit Trägern von Prothesen verbinden und aus der Ferne in Echtzeit auf die Aktivitätsdaten und den Status der Prothesen zugreifen. So lassen sich ohne einen persönlichen Termin zum Beispiel bestimmte Einstellungen optimieren. Der Plan für die nähere Zukunft? „Wir forschen weiter an Technologien wie künstlicher Intelligenz und Human-Machine-Interfaces“, so Goppelt. Bis 2022 will Ottobock 50 Millionen Euro in den Bereich Digitalisierung investieren.

Attensam: Flächendeckende Sauberkeit 

Gleich zu Beginn der Pandemie wurde die Reinigungsbranche als systemrelevant eingestuft. Die Hausbetreuung Attensam GmbH konnte dadurch ihre Arbeit, wenn auch eingeschränkt, fortführen. „In der Büroreinigung gab es zwar einen kleinen Rückgang, das wurde aber durch zusätzliche Aufträge in der Desinfektion abgefedert“, berichtet Geschäftsführer Oliver Attensam. Er geht davon aus, dass die Normalität 2021 wieder ein Stück zurückkehrt und die Wirtschaft mit ihrer Erholung beginnen kann.

„Heuer wollen wir wieder einige neue Projekte in Angriff nehmen: Attensam wird seine Expansion in den Bundes-ländern fortsetzen. Bald werden wir einen neuen Standort in Oberösterreich eröffnen. Damit setzen wir den nächsten Schritt, um unser nahezu flächendeckendes Filialnetz in Österreich weiter zu optimieren. Damit können wir noch näher an und schneller bei unseren Kunden sein.“

Marketagent: Frage und Antwort

In unsicheren Zeiten ist der Informationsbedarf hoch und Marktforschung boomt? „So ­kitschig rosa ist es leider nicht, da wir in der Regel am Marketing-Budget hängen und viele Unternehmen aktuell sehr vorsichtig sind“, erklärt Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl. „Deshalb sind wir dankbar, dass wir ohne grobe ­Einbußen durch die Krise rutschen und niemanden in Kurzarbeit schicken ­müssen. Wir sind aber nach wie vor sehr hemdsärmelig und steuern unser Schiff ohne Budgetierung und Forecasts. Wir stellen uns der jeweiligen Situation, sind aber zuversichtlich, dass auch 2021 ein gutes Jahr wird.“

Dass die Herausforderungen der Pandemie bisher so gut gemeistert werden konnten, hängt am Kurs, den das Markt- und Meinungsforschungsinstitut seit Jahren fährt: klare Positionierung, stetige ­Internationalisierung sowie Dig­italisierung ohne Wenn und Aber. „Wir waren die Ersten, die ­Online-Forschung ernsthaft in Österreich etabliert haben“, sagt Schwabl.