Robert Keringer
Robert Keringer
Weingut Keringer

Robert Keringer zur Coronakrise: Winzer im schau-Gespräch

Man darf sie ruhig erfolgsverwöhnt nennen: Robert und Marietta Keringer haben im letzten Jahr bzw. in den letzten Jahren mit ihren Weinen so viele Auszeichnungen gewonnen, dass man gar nicht weiß wo man anfangen soll, diese aufzuzählen: So wurde das Weingut Keringer im Jahr 2019 bei der Berliner Wine Trophy bereits zum 9. Mal zum besten Weinproduzenten des Landes gewählt und ist seit letztem Jahr achtfacher Landessieger im Burgenland. Wie sich die heikle Situation momentan auf ihren Betrieb auswirkt, hat uns Robert Keringer erzählt.

Was sind Ihre größten Herausforderungen momentan?

Die größten Herausforderungen sind aktuell, dass man angesichts der schwierigen Lage positiv in die Zukunft blickt und sich besonnen und zielgerichtet für die Zeit nach der Krise vorbereitet. Wir im Betrieb versuchen das durch eine Art Entschleunigung zu erreichen. Wir nutzen die gewonnene Zeit um ein wenig durchzuatmen und Liegengebliebenes aufzuarbeiten, um mit neuen Perspektiven und Projekten auf die „Zeit danach“ reagieren zu können.

Welche Maßnahmen/Aktionen haben Sie gesetzt?

Für die Büromitarbeiter haben wir einen Tele-Working-Arbeitsplatz eingerichtet. Andere sind auf Urlaub, Zeitausgleich – mitunter auf Kurzarbeit. Die Leute in der Produktion, welche mit nicht verschiebbaren Tätigkeiten betraut sind, haben wir auf kleine Gruppen aufgeteilt, damit der notwendige Abstand eingehalten und das Risiko minimiert werden kann. Wir führen aktuell nur zwingende Terminarbeiten durch. Der Betrieb läuft auf Notprogramm.

Wie kommt Ihr Onlinevertrieb bei den Kunden an?

Erst vor kurzem haben wir unseren Internetauftritt neu überarbeitet. Zentrales Thema unserer Homepage ist die Produkt- und Betriebspräsentation aber auch der Shop-Bereich. Unser Betrieb ist auch bis weit über die Grenzen für seine vielen Auszeichnungen und außergewöhnlichen Weine bekannt. Erst vor kurzem konnten wir erneut in Berlin den Sonderpreis „Bester Produzent Österreichs“ (Golden League Sieger) – übrigens bereits zum 10. Mal – mit nach Hause nehmen. Der Internetauftritt und der damit verbundene Onlinevertrieb werden immer wichtiger. Unsere Website war auch schon vor der Krise ein stimmiges Instrument, um den Endkunden direkt zu erreichen. In Zeiten von Corona merken wir verstärkte Nachfrage via Onlinevertrieb.

Sie haben einen starken Onlineauftritt und Facebook, etc. – wie wichtig ist sowas in Zeiten wie diesen?

Neue Medien wie Homepage, Facebook, Instagram sind schon seit einiger Zeit stark am Zulegen. Das merken wir auch in unserem Betrieb. Wir investieren sehr viel Zeit und auch Geld, um die Präsenz laufend vor allem auch qualitativ zu verbessern. In Zeiten in denen der „stationäre Handel“ de facto in vielen Bereichen einfach nicht stattfinden kann, merken wir verstärkte Nachfragen und auch positive Rückmeldung auf allen unseren Onlineplattformen.

Wie sind Ihre Einschätzungen und Prognosen für den Markt und die Branche nach dieser Zeit?

Der Markt nach der Krise ist schwierig einzuschätzen, da zurzeit niemand weiß, wie lange dieser Status beibehalten werden muss. Auf jeden Fall ändern sich aktuell die Märkte in vielen Bereichen. Ob es nach der Krise wieder so wird wie früher? Schwierige Frage. Wir meinen bzw. hoffen ein wenig, dass diese Krise für den künftigen Zugang und Umgang der Menschen – zu gewissen Dingen – auch untereinander, sogar einen positiven Effekt bringen wird. Regionalität, Wertschätzung, Qualität, wie auch der Umgang der Menschen untereinander wird einen anderen Stellenwert bekommen. Wir sehnen schon jetzt die Zeit nach der Krise herbei und blicken voll Zuversicht und Tatendrang in eine neue Zukunft.

Kontakt und Infos:
Weingut Keringer
Wienerstraße 22
7123 Mönchhof
Tel. 02173/80 380
www.keringer.at