Radherbst im Burgenland: Einfach in den Sattel schwingen und losradeln!
Mit rund 3.300 Kilometer durchgehend beschilderten Radwegen und an die 300 Sonnentagen im Jahr bietet das Burgenland die längste Radsaison Österreichs. Ob E-Bike, Rennrad, Gravel- oder Mountainbike – im Herbst 2022 lässt sich neben den Klassikern auch viel Neues auf dem Rad entdecken.
Den Ruf, ein Radparadies zu sein, genießt das Burgenland schon länger. Das hat viele gute Gründe: Da wären etwa die ganzjährig milden Temperaturen, die das Radeln meist von Februar bis November angenehm machen. Die tendenziell flache Topografie, deren Ausnahmen immer wieder gerne unterschätzt werden, trägt ebenfalls dazu bei. Und dann wären da noch die vielen kulturellen und kulinarischen Schmankerln, die jeden überraschenden Gegenwind und jede unerwartete Steigung mehr als wettmachen. In Kombination mit den zahlreichen rad- und familienfreundlichen Beherbergungsstätten ergibt das nicht nur ein leicht erreichbares Tagesausflugsziel, sondern gleich ein ganzes Urlaubskonzept für Familien und Tretsportbegeisterte. Das hat natürlich auch der Tourismus längst erkannt und fördert diese Facette des Burgenlands nach Kräften.
Lebensgefühl auf zwei Rädern
Denn nicht nur das Bauchgefühl, sondern auch Studien zeigen: Die Zukunft liegt beziehungsweise sitzt auf dem Rad. Ehemals verächtlich als „Drahtesel“ bezeichnet, erfüllt es viele Anforderungen an ein nachhaltiges, gesundes Fortbewegungsmittel. Einer, der es wissen muss und nicht nur beruflich viel mit dem Thema zu tun hat, ist Cristian Gemmato. Auf Instagram bezeichnet er sich als „Marketing addicted cyclist“. „Mit dem Rennrad fahre ich gerne von Eisenstadt über die Rosalia nach Schwarzenbach und dann über Kobersdorf und den Sieggrabener Sattel zurück. Oder auch ins Mittel- und Südburgenland. Der Geschriebenstein, als höchster Pass des Burgenlands, darf auch nie fehlen“, gewährt uns Gemmato Einblick in seine Routenplanung. „Von Müllendorf nach Deutschkreutz kann man gut mit dem Zug anreisen, um dann das Blaufränkischland zu entdecken – etwa über die Sonnenlandtour. Heuer im Sommer bin ich in 2,5 Tagen den gesamten Iron Curtain Trial von Kittsee nach St. Gotthard in Ungarn gefahren: Bikepacking im Burgenland ist die beste Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Das macht das Burgenland auch aus. Diese Gemütlichkeit – und die Möglichkeit, das ganze Jahr über Rad zu fahren“, schwärmt er. Und auch von den neuen Trails für Mountainbiker ist er begeistert. Die wurden übrigens minimalinvasiv angelegt. Das bedeutet, dass sehr sanft und mit viel Handarbeit in die Natur eingegriffen wurde. Interessanter Fakt: Überlässt man sie sich selbst, würden die Trails nach wenigen Jahren größtenteils wieder von der Natur zurückerobert werden. „40 Kilometer Flow Trails sind am Geschriebenstein sofort nutzbar. Vier Downhill-Trails und zwei Uphill-Trails stehen zur Auswahl. Einer davon, der Headtrail, ist für die ganze Familie gedacht. Hier kann man das Trailfahren erlernen oder perfektionieren. Der Rechnitz Trail, der Batthyány Trail in Richtung Rechnitz und der Esterházy Trail in Richtung Lockenhaus bieten hingegen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade an. Schwarz, rot oder blau – wie beim Skifahren. Die ganzjährig geöffneten Burgenland-Trails muss man einmal ausprobiert haben“, ist Cristian Gemmato überzeugt.
Einfach mal abbiegen
Auf unsere Frage nach dem ultimativen Geheimtipp hat Cristian Gemmato eine überraschende Antwort parat: „Es lohnt sich immer, die Touren zu verlassen und neue Streckenabschnitte zu entdecken. Das Schönste am Burgenland fängt häufig abseits der bekannten Routen an. Neugier ist oft der beste Routenplaner – egal ob jetzt mit E-Bike, Rennrad, Gravel- oder Mountainbike.“
Toptipps: Die besten Touren im Radherbst 2022
Burgenland-Trails
Heuer neu: Am Geschriebenstein (884 m) erschließen sich zwischen Lockenhaus und Rechnitz auf 40 Kilometern Länge etliche Up- und Downhill-Trails mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Ein Trail für die ganze Familie ist ebenfalls dabei.
Festival-Radweg
Wunderschön im Radherbst: der Radrundweg am Westufer des Neusiedler Sees und seine Kulturhighlights mit Wein- und Kulinarik-Erlebnissen, wie zum Beispiel die Festspielstätten Mörbisch, St. Margarethen und Schloss Esterházy. Die wichtige Kalorien- und Flüssigkeitszufuhr erfolgt beim Tauben-kobel, den Ruster Heurigen oder in der Schlossvinothek Eisenstadt.
Iron Curtain Trail
Ein Klassiker, der durch herbstliche Temperaturen und Farbenpracht noch spektakulärer wird: Ob kürzere Teilstrecken oder die gesamten 287 Kilometer entlang der burgenländische Ostgrenze – die Mischung aus zeitgeschichtlich relevanten Orten und Naturlandschaften mit seltenen Arten aus Flora und Fauna ist einzigartig. Komfortabel: die Verleihstellen für E-Bikes entlang der Strecke.
Tour de Rosalia
Optimal für das Rennrad: Auf 96 Kilometern bewältigt man knapp 1.000 Höhenmeter und wird währenddessen mit traumhaften Ausblicken belohnt. Führt von Eisenstadt über Müllendorf, Steinbrunn, Pottendorf, Bad Sauerbrunn und Wiesen vorbei an der Burg Forchenstein hinauf auf den höchsten Punkt der Tour, die Rosalia-Region.
Smaragd Seen Tour
Fast schon ein kompletter Urlaub für Gravelbiker im Radherbst: Die neue mehrtägige Tour verbindet Neufelder See, Badestausee Forchtenstein, Sonnensee Ritzing, Badestausee Rechnitz, Badesee Rauchwart und den Naturbadesee Königsdorf auf 167 Kilometern. Abseits ausgetretener Pfade und mit exzellenten Bademöglichkeiten lässt sich hier radeln und entspannen.
So gut. So weit.
Nirgendwo sonst ist der Sommerausklang farbenprächtiger, eindrucks- und geschmackvoller als bei einer Radtour durch den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. Also auf den Sattel, fertig, los! Infos und Programm unter