Tipps & Ideen
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Grün heiraten ist in und schont die Umwelt

Nachhaltig feiern: Eine Hochzeit ganz in Grün

Michaela Kienle und Klemens Majcan haben sich vorgenommen, eine nachhaltige Hochzeit zu feiern und am großen Tag einen kleinen Fußabdruck zu hinterlassen. Uns verraten die „Green Wedding Pirates“, wie das geht.

Im Sommer zu heiraten, macht Sinn. Und zwar nicht nur wegen des Wetters. Auch die Umwelt profitiert. „Im Winter braucht es viel mehr Energie, um eine angenehme Temperatur zu erreichen“, sagt Michaela Kienle. Die Wienerin wird selbst im Mai vor dem Altar stehen. Und zwar nachhaltig. „Wir versuchen auch im Alltag bewusst mit unseren Ressourcen umzugehen. Daher möchten wir an unserem großen Tag alles daran setzen, nur einen kleinen Fußabdruck zu hinterlassen“, erklärt ihr Verlobter, Klemens Majcan. Als sogenannte „Green Wedding Pirates“ geben die beiden in einem Blog ihre Erfahrungen weiter, unseren schauclub-Lesern geben sie exklusiv Tipps fürs Öko-Event “Hochzeit”.

Öko-Event macht Sinn

Und das fängt bei der Gästeliste an: Je mehr Gäste, desto größer wird der ökologische Fußabdruck. Was also tun? „Personen, bei denen wir uns lediglich verpflichtet fühlen, kommen nicht auf die Gästeliste. Auch wenn es eure Großtante Josefine ist“, stellt Michaela klar.

Und die Location? „Wir heiraten in einem Hotel. Das ist nachhaltiger als ein Schloss oder ein Zelt auf der ,grünen Wiese‘, wo alles extra angeliefert oder im Voraus beheizt werden muss“, sagt Klemens. „Hier können die Gäste auch gleich übernachten. Hier finden die Trauung und das Hochzeitsfest statt. Das spart ebenfalls Fahrten ein. Schon in der Einladung kann man auf Öffi-Verbindungen hinweisen oder Fahrgemeinschaften organisieren.“

Die Einladung der beiden zur Hochzeit erfolgt elektronisch. „Wenn schon drucken, dann auf recyceltem Papier.“

Modisch setzt das Paar auf faire Kleidung vom „Schneider des Vertrauens“. „Den Stoff kann man wiederverwenden, zum Beispiel für ein Taufkleid“, weiß die baldige Braut. Secondhand ist eine weitere Möglichkeit, das Schmuddel-Image hat die Vintage-Mode schon lang abgestreift. Klemens ergänzt: „Beim Anzug kann man darauf achten, dass er in der Arbeit, bei zukünftigen Feiern oder Bällen getragen werden kann.“

Die Ringe lassen sich aus Altgold bzw. fairem Gold anfertigen, es gibt sogar Kurse fürs Selbstschmieden.

Wiederverwenden, bitte!

Es sind Kleinigkeiten, die Großes bewirken. Der künftige Bräutigam bringt ein Beispiel: „Muss es eine Avocado-Lachs-Vorspeise sein oder reicht ein heimisches Forellentatar? Saisonales Essen, Getränke aus der Region und Menü statt eines Buffets sparen Transportkosten und Lebensmittelverschwendung.“

Bei den Blumen gilt dasselbe: Je exotischer, desto höher wird der ökologische Fußabdruck. Nachhaltiger Blumenschmuck kann an die Hochzeitsgäste verteilt werden, manche Floristen recyclen ihn auch.

Für die Dekoration bei der Hochzeit empfehlen die „Green Wedding Pirates“ Wieder- oder Mehrfachverwendbares: Das Menü auf Flaschen schreiben, die gleichzeitig ein Dekoteil sind. „Beim Gastgeschenk überlegen wir zwischen einem Beitrag für Klimaschutzprojekte, Setzlingen oder Wildblumensamen“, so Michaela.

Na dann – fehlt nur noch das nachhaltige Jawort.

Hochzeitspaar gibt Tipps

Auf ihrer Website geben Michaela Kienle und Klemens Majcan Tipps für die Organisation einer nachhaltigen Hochzeit. In ihrem Blog berichten die beiden über eigene Erfahrungen. Ihr Wissen geben sie auch gern persönlich weiter.