Mit göttlichem Beistand: Pfarrer begeistern als Internet-Stars
Der eine spielt Gitarre, singt und rappt. Der andere schneidet Gemüse, flambiert und kocht schmackhafte Gerichte vor der Kamera. Zwei Pfarrer gehen neue Wege und haben mit ihren Videos anscheinend den Nerv der Zeit getroffen.
Nahrung für Körper, Geist & Seele
Der Pinkafelder Pfarrer Norbert Filipitsch tauscht immer öfter Stola gegen Kochschürze. Denn das Kochen ist für den Missio-Diözesandirektor im Burgenland mittlerweile weit mehr als ein Hobby. Filipitsch lädt mit dem Grafenschachener Diakon Rudolf Exel in der Videoreihe „Kochen mit Norbert“ zur kulinarischen Reise durch das Kirchenjahr ein. „Begonnen hat es mit Schokogupferl, nun bereiten wir regelmäßig zu Saison- und Glaubensfesten passende Eigenkreationen zu, die auch familientauglich sind“, so der 48-jährige Pfarrer.
Doch es geht in den YouTube-Videos nicht nur ums Essen und den bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Pfarrer Filipitsch war es von Anfang an ein Anliegen, in den Dialogen mit seinem „Souschef“ während des Kochens Inhalte zu Glauben, „Missio“ und christlicher Spiritualität zu vermitteln. Niederschwellig. Den beiden Geistlichen ist gelungen, mit ihren Kochvideos nicht nur küchenaffine Menschen anzusprechen. „So können wir den Leuten auch in Zeiten von mehr Abstand nahe sein.“
Der singende Mönch
„Stell dir vor, wenn ich kein Inder, sondern Burgenländer wär.“ Der Franziskanerpater Manuel Sandesh wurde mit seinem Song „Burgenland Schaun“ zum Internet-Hit. Sein Markenzeichen: der Habit (Kutte) und die Baseball-Kappe. „Das eine steht für Tradition, das andere für Offenheit“, so Sandesh.
Der 41-Jährige mit indischen Wurzeln versprüht schon länger mit seinen Videos und Beiträgen in sozialen Medien Lebensfreude. „Ich singe, rappe und möchte den Menschen damit Freude und Frieden schicken“, erklärt er. Mit viel Humor zeigt er, dass Kirche und moderne Musik sehr wohl zusammenpassen.
Vor Jahren kam er nach Österreich, um hier zu studieren. Auch im Kloster in Frauenkirchen war er eine Zeit lang aktiv. Das Burgenland ist ihm dabei richtig ans Herz gewachsen. „Ich liebe Gott und die Musik und das Burgenland“, sagt Pfarrer Sandesh. Rap, Volkstümliches, Klassisches – er kann alles. Brandaktuell ist der Tauf-Rap, der bereits mehrere tausend Klicks hat.