Michael Gerbavsits zur Corona-Krise: Energiebranche im schau-Interview
Die Energie Burgenland Gruppe ist auf das Coronavirus bestens vorbereitet, wie Vorstandsvorsitzender Michael Gerbavsits bestätigt. Welche Maßnahmen getroffen wurden, um auch unter widrigsten Umständen eine verlässliche Energieversorgung zu garantieren, wie die Telearbeit forciert wurde und was die Zukunft bringen wird, erzählt Michael Gerbavsits im schau-Interview.
schau: Herr Gerbavsits, die Welt steht Kopf und befindet sich in einer Krise. Wie geht es Ihnen in diesen Tagen persönlich?
Michael Gerbavsits: Ich bin in erster Linie stolz, weil wir bis jetzt gesehen haben, dass es im Unternehmen eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen allen Abteilungen, Tochterunternehmen, Führungskräften und dem Betriebsrat gibt.
Es heißt, die Energieversorgung ist gesichert. Wo liegen momentan die größten Herausforderungen für Ihr Team und Sie?
Wir als Energie Burgenland gehören in dieser Situation als sogenannter „kritischer Infrastrukturbetreiber“ zu den wesentlichen Unternehmen im Land. Uns kommt daher eine besondere Bedeutung und auch Verantwortung zu. Wir sind in diesen Tagen mehr denn je gefordert, den Burgenländerinnen und Burgenländern unsere Services und die gewohnt zuverlässige Versorgung mit Energie zu gewährleisten.
Eine hervorragende Energieversorgung bildet seit Jahrzehnten die verlässliche Basis für öffentliches Leben und Wirtschaft im Burgenland. Die Energie Burgenland Gruppe hat alle Vorbereitungen getroffen, um auch bei einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus die gewohnt hohe Qualität der Versorgung aufrecht zu erhalten.
Stichwort Telearbeit und Home-Office – wie vorbereitet war die Energie Burgenland bzw. wie sieht der Arbeitsalltag derzeit aus? Welche Maßnahmen wurden gesetzt, um das Ansteckungsrisiko auch von Außenmitarbeitern zu minimieren?
Wir haben Telearbeit natürlich stark forciert und alle Mitarbeiter mit einer Möglichkeit zur Telearbeit arbeiten von zu Hause aus. Das ist deutlich mehr als die Hälfte der Belegschaft. Obwohl wir derzeit den Außendienst auf das notwendige Minimum beschränken, können wir gegenüber den Burgenländerinnen und Burgenländern nach wie vor unser Kunden-Versprechen einhalten.
Dürfen sich die KundInnen weiter auf das Service in Kundencenter und Servicezentren verlassen? Was passiert im Fall einer Panne?
Für die Anfragen und Sorgen unserer Kunden sind wir trotz geschlossener Kundencenter und Servicezentren über das Kundentelefon und online weiterhin erreichbar.
Viele Menschen sind Kund*innen der Energie Burgenland. Was passiert, wenn jemand durch die plötzliche Arbeitslosigkeit seine Rechnung nicht sofort bezahlen kann?
Für jene Kunden, die derzeit nicht in der Lage sind, ihre aktuelle Rechnung zu begleichen, wird es keine Abschaltungen geben und sie werden weiterhin mit Energie versorgt. Die Energieversorgung bleibt damit für alle garantiert. Eine Bezahlung der offenen Beträge ist durch Stundungs- oder Ratenvereinbarungen auch später möglich.
Die Zeit steht still in der Wirtschaft: Werden Zeitpläne bzw. Aufträge und Großvorhaben laufend adaptiert? Kann man auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen?
Unsere Vorhaben werden natürlich laufend an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Die Energie Burgenland selbst steht sehr solide da.
Positiv denken ist angesagt, wie ist Ihre Einschätzung für die Zeit nach der Krise?
Die Krise ist natürlich eine enorme Herausforderung für die gesamte Gesellschaft. Nicht nur was die Gesundheit betrifft! Wir sehen jetzt schon die massiven Folgen durch den sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit. Ich bin aber überzeugt, dass wir die Krise meistern werden, hoffentlich in guter sozialpartnerschaftlicher Tradition in Österreich. Die Energie Burgenland wird das bis 2025 geplante Investitionsprogramm in Höhe von ca. 800 Millionen Euro auch umsetzen und so ihren Beitrag leisten.
Vielen Dank für das Gespräch!