Lisa Mikolaschek
Lisa Mikolaschek
im schau-Gespräch

Lisa Mikolaschek: Für immer Schlager

Sie ist 19 Jahre jung und weiß schon genau, was sie will: die Schlagerwelt erobern. Mit dem Erfolgsduett „Wir hoitn zsamm“ ist Lisa Mikolaschek diesem Traum ein großes Stück nähergekommen. schau hat die hübsche Wiesfleckerin, bei der die Familie an erster Stelle steht, zu Hause besucht.

„Gratuliere zum Gitterbettprinz!“: Das sind die Worte, mit ­denen die damals elfjährige Lisa von ihrem Vater mit der Teilnahme am Kiddy Contest überrascht wird. Schon damals weiß die talentierte Wiesfleckerin, wie sie das Publikum in ihren Bann ziehen kann – und holt sich den Sieg auf der TV-Bühne. Auch acht Jahre später schlägt das Herz der jungen Künstlerin für den Schlager. Ihr bisher erfolgreichster Coup: das Duett „Wir hoitn zsamm“ mit Nico Kristoferitsch, dem Sohn von Edlseer-Frontmann Fritz Kristoferitsch. Wie es dazu kam, was ihre Zukunftspläne sind und wie es privat bei ihr aussieht, hat Lisa Mikolaschek uns bei sich zu Hause erzählt.

schau: Deine ersten musikalischen Erfahrungen hast du doch sicher schon vor dem Kiddy Contest 2013 gemacht. Wie hat alles bei dir begonnen?

Lisa Mikolaschek: Singen und Tanzen waren immer schon meine Leidenschaften. Angefangen habe ich bei der Musical & Stage Dance Company in Pinkafeld. Im Zuge dessen habe ich auch bei Meisterschaften in Gesang und Tanz teilgenommen, zum Beispiel in Kroatien. Und dann kam schon der Kiddy Contest, der sicher ein wichtiger Schritt für meine Entwicklung war.

Wie ging es denn danach weiter?

Der Wiener Beatboxer fii hat mich angeschrieben und gefragt, ob wir nicht gemeinsam etwas ausprobieren wollen – mit ganz eigenen Songs. Wir haben dann rund fünf Jahre lang zusammengearbeitet. Für mich war es eine wirklich tolle Erfahrung.

Trotzdem hast du dich später dafür entschieden, anders weiterzumachen.

Genau. fii und ich haben verschiedene Stile miteinander verbunden, im Grunde war es ein Mix aus Reggae Beats und Schlagertexten. Dieses kreative Wirken war super, aber ich habe irgendwann gemerkt, dass ich etwas anderes machen will – eben komplett auf Schlager fokussiert. Aber auch wenn wir jetzt keine Songs mehr miteinander produzieren, greifen wir uns gegenseitig auf unserem musikalischen Weg unter die Arme und sind auch immer wieder miteinander in Kontakt.

Warum Schlager?

Der Schlager hat mich von klein auf begleitet, deshalb fühle ich mich diesem Musikstil sehr verbunden. Mit sieben Jahren habe ich auf dem Pritschenwagen von meinem Opa nicht internationale Pop-Hits, sondern „7 Sünden“ gesungen. Und nach Auftritten wie jenem beim ­Donauinselfest-Debüt 2016 habe ich gespürt, dass Schlager genau das ist, was ich machen will. Trotzdem gibt es immer Entscheidungen zu treffen: Lange war ich mir zum ­Beispiel unsicher, ob ich Mundart oder Hochdeutsch singen soll. Ich glaube, dass die Mundart authentischer rüberkommt. Nico Kristoferitsch ist da sehr auf meiner Wellenlänge, und deshalb habe ich mich unheimlich gefreut, als er mich über Facebook kontaktiert und gefragt hat, ob wir gemeinsam etwas aufnehmen.

Woher kennt ihr euch denn überhaupt?

Nico und ich kannten einander schon länger, aber nicht persönlich. Ich war ja oft Teil des Vorprogramms bei den Edlseern, und er ist zu den Auftritten seines Vaters mitgefahren. Trotzdem hatten wir nie viel miteinander zu tun. Das hat sich mit dem Duett „Wir hoitn zsamm“ natürlich geändert.

Seid ihr auch privat ein Paar?

Das fragen uns viele, aber nein, sind wir nicht. Wir unterstützen einander. Denn wenn man so jung ist, ist es schwer, im Musikbusiness Fuß zu fassen.

Mit „Wir hoitn zsamm“ ist euch das ganz gut gelungen. Wofür steht der Song?

In „Wir hoitn zsamm“ geht’s um Familie und Freundschaft. Stefan Poier hat das Lied geschrieben, und ich finde, es passt wunderbar in die schwierige Zeit, die so viele gerade durchmachen. Auch mir selbst hat der Song in der Pandemie Mut gemacht. 2020 war ich ja in der Maturaklasse, und wir haben nicht gewusst, wie es weitergehen soll, oder ob es mit dem Abschluss überhaupt klappt. Das war eine komplette Stresssituation für mich. Und heuer, nachdem Nico und ich mit unserem neuen Song „Boafuaß“ unterwegs waren, ist es auch wieder schwierig: Die Coronazahlen steigen, es gibt keine Auftritte, weil die Veranstalter sich nicht trauen, und alles steht still. Da merkt man, wie wichtig der Rückhalt in der Familie ist.

Deine Familie ist aber mehr als eine seelische Stütze.

Ja, absolut. Ich habe zwar eine Plattenfirma, aber bin nicht vertraglich gebunden. Deshalb hängt sehr viel von mir ab, was ich mache und wie ich es mache. Mama und Papa helfen mir bei allem, ohne die zwei würde es nicht gehen. Sie haben mich gelehrt, vorsichtig zu sein und nichts zu unterschreiben, was nicht hundertprozentig passt. Auch meine Schwester Johanna steht mir zur Seite, indem sie mich in Sachen Social Media und Werbepartnerschaften unterstützt. Sie schaut sich die Anfragen an und hilft mir auch bei den Fotos für meinen Instagram-­Account. Ohne diese Kooperationen geht’s heutzutage nicht mehr. Das ist schon fast wichtiger, als eine CD zu verkaufen.

Besonders in Krisenzeiten braucht man einen Plan B. Wie sieht deiner aus?

Ich mache derzeit eine Ausbildung zur Elementarpädagogin in Wien. Früher habe ich Kindern Tanzunterricht gegeben und dabei gemerkt, dass mir das auch sehr liegt. Mein Plan B ist also, vorerst im Kindergarten zu arbeiten. Meine Musik­karriere verfolge ich dabei weiterhin, sowohl mit Nico als auch als Einzelkünstlerin mit eigenen Liedern.

Mit Produzent Lukas Lach und Amelie, einer Künstlerin aus Wien, habe ich zum Beispiel kürzlich den Song „Aha, wer’s glaubt“ produziert. Darin geht es um Männer, die Versprechungen machen und denken, dass sie jede Frau um den Finger ­wickeln können. Und auch für die weitere Zukunft wird vorausgeplant. Dazu zählt unter anderem der Auftritt mit Nico in einer Weihnachtsshow 2023.

Hat sich dein Leben aufgrund deiner Ausbildung nach Wien verlagert?

Von Montag bis Freitag bin ich in Wien, dort habe ich eine Wohnung. Aber Samstag und Sonntag bin ich im Burgenland. Es gibt natürlich viele Möglichkeiten in Wien, was das Musikgeschäft betrifft. Allerdings hat man dort nicht so viel ­Natur wie hier in Wiesfleck. Ich bin sehr naturverbunden, und es ist mir wichtig, in meiner Heimatgemeinde zur Ruhe zu kommen. Deshalb zieht’s mich immer wieder zurück.

Was wünscht du dir für 2022?

Ich möchte auf jeden Fall viele neue Lieder und Musikvideos herausbringen. Dazu zählt auch ein Duett mit Nico. Was ich mir wünsche, das sind außerdem viele Auftritte, Gesundheit für die Familie und ein erfolgreicher Abschluss meiner Ausbildung im Juni.

Wir drücken die Daumen! Danke für das Gespräch.