Gerhard Heilingbrunner: Der Vater der Bäume
Auch am Zustand unserer Wälder lässt sich der Wandel in Sachen Klima ablesen. Seit 1997 schlägt der Lebensbaumkreis „Am Himmel“die Brücke zwischen Mensch, Natur und Kultur – und schärft so unser Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt. Jetzt feierte die einzigartige Installation ihren 20. Geburtstag mit der Präsentation des neuen Klangraums im Lebensbaumkreis. Gerhard Heilingbrunner ist seit Beginn der kreative Kopf hinter dem Projekt „Am Himmel“. Mit schau zieht der Präsident des Kuratoriums Wald zufrieden Bilanz.
schau: Der Lebensbaumkreis feiert 20 Jahre. Hat sich das Projekt so entwickelt, wie Sie es sich vorgestellt haben?
Gerhard Heilingbrunner: Eigentlich hat es sich besser entwickelt, als ich es mir ursprünglich vorgestellt habe. Es ist jedes Jahr immer ein bisschen mehr geworden. Im Prinzip ist das, was wir jetzt präsentieren, ein Klangraum, den es in ganz Österreich so in freier Natur nirgendwo sonst gibt, das ist noch zusätzlich der Hit.
Klima und Wald sind untrennbar miteinander verbunden. Freuen Sie sich, dass das Thema jetzt so in den Interessensmittelpunkt rückt oder sind Sie eher besorgt aufgrund der allgemeinen Entwicklung des Weltklimas?
Beides. Die Bedeutung des Baums für jeden Einzelnen von uns wird immer mehr von den Menschen erkannt. Aber es gilt jetzt auch, entsprechend zu handeln. Die Politik muss mehr tun. Wir dürfen zumindest nicht mehr die alten Bäume einfach wegschneiden oder zurückstutzen, sondern sie müssen geschützt werden. Dazu sind gesetzliche Maßnahmen dringend erforderlich.
Was kann jeder von uns in seinem Bereich fürs Klima tun?
Jeder kann einfach weniger mit dem Auto fahren, mehr zu Fuß gehen, aufs Rad oder auf den Zug umsteigen. Das ist einmal das Allerwichtigste, weil einfach der Verkehr das größte Problem ist.
Was ist Ihr persönlicher Lebensbaum?
Die Haselnuss.
Ist sie in den letzten 20 Jahren gut gediehen?
Sie hat sich sehr gut entwickelt. Sie ist eine Pionierpflanze und wird auch heißere Klimazonen in Zukunft aushalten.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Lebensbaumkreises?
Die Verbindung zwischen Natur und Kunst ist für mich einfach das Wichtigste. Nur so kann es gelingen, Menschen für den Naturschutz zu gewinnen, denen das Thema
jetzt vielleicht noch nicht so ein Anliegen ist.
Vielen Dank für das Gespräch!