Gerald Ganzger
Gerald Ganzger
LGP – Lansky, Ganzger + partner

Gerald Ganzger zur Corona-Krise: Anwälte im schau-Interview

Seit mittlerweile 18 Jahren sind Gabriel Lansky und Gerald Ganzger Partner. Gemeinsam mit ihren Managing Partnern Julia Andras, Ronald Frankl, Katharina Raabe-Stuppnig, Valentin Neuser und mehr als 100 Mitarbeitern bilden sie die Anwaltskanzlei Lansky, Ganzger + partner. Mit Büros in Wien (Österreich), Bratislava (Slowakei), Nur-Sultan (Astana, Kasachstan) und Skopje (Nord-Mazedonien) sind sie eine der größten Wirtschaftskanzleien Österreichs und der Slowakei. Das Gerichtswesen steht nun de facto still – wie der Arbeitsalltag eines Anwalts in Zeiten von Corona aussieht, verrät Gerald Ganzger im schau-Interview.

schau: Was sind die größten Herausforderungen, die sich für eine große Anwaltskanzlei in dieser Zeit stellen?

Gerald Ganzger: Die größte Herausforderung ist sicherlich, die Kanzlei und Ihre Mitarbeiter gut durch die derzeitige sehr schwierige Situation zu führen und die wirtschaftlichen Nachteile so klein als möglich zu halten. Fast ebenso herausfordernd ist es, unsere Klienten in dieser schwierigen Zeit bestmöglich zu unterstützen und zu beraten. Herausfordernd ist auch die sich fast täglich ändernde Rechtslage nicht nur zu studieren und zu verstehen, sondern auch in die Praxis umzusetzen.

Welche betriebswirtschaftlichen Maßnahmen haben Sie gesetzt?

Derzeit fallen vor allem Tätigkeiten im Backoffice-Bereich weg oder sind nur mehr eingeschränkt notwendig. Die dort tätigen KollegInnen haben wir gebeten “Alturlaube” und “Mehrleistungen” abzubauen. Einige haben wir auch zur Kurzarbeit angemeldet.

Als Anwalt haben Sie ganz besonders viel persönlichen Kontakt zu Mitarbeitern, Mandanten, etc. – wie sieht Ihr Arbeitstag momentan aus?

Ich bin von 9 Uhr bis 20 Uhr fast durchgehend in Telefon- und Videokonferenzen. Mittlerweile kenne ich fast jeden Anbieter von Videokonferenz-Tools!

Welche Rechtsgebiete behandeln Sie momentan verstärkt im Bezug auf die Corona-Krise?

Von der Corona-Krise sind fast alle Rechtsgebiete betroffen. Arbeitsrecht, Verfassungs-, Verwaltungs- und Verwaltungsstrafrecht, Vertragsrecht, Datenschutzrecht, Gesellschaftsrecht, Sanierungs- und Bankenrecht und Schadenersatzrecht. Prozessiert wird derzeit fast gar nicht, weil die Gerichte faktisch geschlossen sind.

Wie sind Ihre Einschätzungen und Prognosen für die Branche nach dieser Zeit?

Die Kanzleien, die sich flexibel den Anforderungen der Krise anpassen, werden gestärkt aus der Krise herauskommen. Es ist notwendig, die neuen bzw. geänderten Rechtsgebiete, die durch die Krise entstehen, zu bearbeiten und auch den geänderten Anforderungen der Klienten hinsichtlich Rechtsberatung Rechnung zu tragen. Wir werden auch alle draufkommen, dass die großen und teuren Büros nicht wirklich unbedingt notwendig sind, ebenso werden wir verstärkt die digitalen Kommunikationstools einsetzen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Infos und Kontakt:
Lansky, Ganzger + partner
Biberstraße 5
1010 Wien
Tel. 01/533 33 30-0
office@lansky.at
www.lansky.at