Einweg-Pfandflasche für Mineralwasser an burgenländischen Schulen
Im Burgenland wird Pionierarbeit in Sachen Kreislaufwirtschaft betrieben: Waldquelle Mineralwasser und der Getränkehändler Dobrovits präsentieren an sieben burgenländischen Schulen eine 0,5-Liter-Einweg-Pfandflasche.
Die stetig steigende Plastikproduktion ist eine enorme Gefahr für unseren Planeten. Seit den 70ern hat sich die globale Produktion verzwanzigfacht, bis 2050 soll sich der Output noch einmal vervierfachen. Waldquelle Mineralwasser und der Getränkehändler Dobrovits setzen ein Zeichen gegen den Plastikwahnsinn. Das bereits etablierte Pfandsystem wird ab September 2020 mit einer speziellen 0,5-Liter-Einweg-Pfandflasche an insgesamt sieben burgenländischen Schulen umgesetzt.
Die Einführung von Pfand auf Einweg-Plastikflaschen ist ein wichtiger Schritt, damit die Flasche den direkten Weg zum Recycling findet. Laut der Single Use Plastics Directive, einer seit Juli 2019 gültigen EU-Richtlinie, müssen alle EU-Mitgliedsstaaten bis 2029 90 Prozent aller PET-Flaschen einsammeln.
Pionierarbeit im Burgenland
„Mit der Einführung von Pfand können wir die Ziele des Kreislaufwirtschaftspakets der EU im Bereich des Plastikabfalls erreichen und gleichzeitig Treibhausgasemissionen einsparen“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf bei der Präsentation des Projekts. „Ein Pfandsystem für Mehrwegflaschen, etwa bei Bier und Mineralwasser, ist in Österreich bereits etabliert. Auf Einweg-Getränkeverpackungen wie PET wird noch kein Pfand eingehoben. Das Burgenland ist hier Vorreiter und Unternehmen wie Getränkehandel Dobrovits und Waldquelle Mineralwasser leisten Pionierarbeit.“
Die Wulkaprodersdorfer Firma Dobrovits sorgt an sieben Schulen in Eisenstadt und Neusiedl dafür, dass PET-Flaschen wieder in den Kreislauf zurückkehren. Getränkehändler Peter Dobrovits hat das Projekt ins Leben gerufen. „Wir sprechen hier von einem Angebot, das es in dieser Form österreichweit nicht gibt und bei dem das Burgenland in puncto Umwelt- und Klimaschutz die Nase vorn hat“, zeigt er sich überzeugt.
Der Kreislauf muss geschlossen werden
Jetzt wird Dobrovits bei seinem Projekt von Waldquelle Mineralwasser unterstützt. Das gemeinsame System für die 0,5-Liter-PET-Flasche mit insgesamt zehn Automaten in sieben Schulen startet ab September 2020. Waldquelle-Geschäftsführerin Monika Fiala begründet die Kooperation folgendermaßen: „Auch wenn der Anteil an Glas-Mehrwegflaschen stark steigend ist, der Konsument und damit auch Schüler greifen aus Convenience-Gründen gerne nach der leichten PET-Flasche. Für uns ist es deshalb essenziell, dass wir den Rücknahmekreislauf schließen und alle davon profitieren. Diese Zusammenarbeit und das Pionierprojekt ist somit eine Win-win-Situation für alle.“
Die Waldquelle 0,5-Liter-PET-Pfandflasche ist als solche gekennzeichnet und nur in jenen Schulen erhältlich, die Teil des Projekts sind. Die Flaschen werden mit einem Pfand von zehn Cent über Automaten verkauft und können an Rückgabe-Automaten in den Schulen retourniert werden. Der Getränkehandel Dobrovits bringt die leeren PET-Flaschen anschließend zu Alpla, wo sie zu PET-Flaschen verarbeitet werden. Das spart Energie, schont nicht-erneuerbare Ressourcen und reduziert den CO2-Ausstoß um 67 Prozent. Am Projekt beteiligt sind HAK, HTBLA, Theresianum, NMS Rosental und das Bundesschülerheim in Eisenstadt sowie HAK und Pannoneum in Neusiedl.