Christa Kummer: Wohnen fürs Wetter
Christa Kummer, Klimatologin und ORF-Wetter-Lady, schont in Sachen Wohnen das Klima – auch, damit wir alle eine bessere „Wetterprognose“ haben.
Vor 15 Jahren wurde Christa Kummers Haus aus einem nachwachsenden, CO2-neutralen Rohstoff errichtet – und duftet noch immer nach Wald. „Ein Holzhaus ist auch eine Burn-out-Prophylaxe“, schmunzelt die Klimatologin. Geheizt und gekühlt wird im Hause Kummer-Hofbauer mit Erdwärme. Die TV-Moderatorin beschäftigt sich nämlich nicht nur mit dem Klimawandel, sondern auch mit Möglichkeiten, das Klima zu schonen.
schau: Wie kann man beim Wohnen das Klima schonen?
Christa Kummer: Man sollte auf jeden Fall das Heizsystem überdenken. Ich persönlich bevorzuge Erdwärme. Sie ist eine der saubersten und günstigsten Möglichkeiten, zu heizen und zu kühlen. Unsere Erdwärmeanlage ist bereits seit 2005 im Einsatz, und wir genießen das Gefühl, dass wir unsere Wohlfühltemperatur zu jeder Jahreszeit klima-freundlich erzeugen. Finanziell hat sich die Anlage längst amortisiert.
Wo sehen Sie weiteres Potenzial?
Photovoltaikanlagen sind enorm wichtig für den Klimaschutz – hier würde mir gefallen, wenn man sich einfacher mit Nachbarn zusammenschließen und im Kleingruppen-Verbund Sonnenstrom produzieren und verbrauchen könnte. Auch bei den Dämmstoffen gibt es interessante Entwicklungen. Natürliche Dämmmaterialien, wie etwa Lehm oder Hanf, sind gesunde, bewährte Alternativen.
Welche sind die deutlichsten Indizien für den Klimawandel?
Die Temperatur geht steil nach oben, Extremwetterereignisse werden häufiger und intensiver – die Fakten sind klar. Indem wir weiterhin hemmungslos unsere Böden versiegeln und CO2 in die Luft blasen, verstärken wir neben dem Temperaturanstieg auch Extremwetterereignisse wie Trockenheit und Starkregen!
Ist unser Klima noch zu retten?
Prinzipiell gebe ich die Hoffnung nicht auf. Selbst wenn es den Klimawandel in seiner derzeitigen Intensität und Geschwindigkeit nicht gäbe, könnten wir so nicht weitermachen mit der Ausbeutung, Verschmutzung und Zerstörung von Natur und Lebensräumen. Die nationale und internationale Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, etwa im Bereich der öffentlichen Mobilität. Und: Jeder Einzelne hat es in der Hand, sein Konsumverhalten und seinen Lebensstil zu verändern. Wir können täglich etwas für die Umwelt und den Klimaschutz tun.
Was, das zeigt Ihr neues Projekt „FitForFuture“. Warum?
Weil ich fest daran glaube, dass wir Menschen die Lösung vieler Probleme sein können! Mit „FitForFuture“ möchte ich zeigen, dass es einen großen Korb an Möglichkeiten und Werkzeugen gibt. Wir können neue Wege gehen – wir müssen es nur wollen! Ich sehe den Klimawandel auch als Chance, alte Pfade zu verlassen.
Danke für das Gespräch!
Anpacken und mithelfen
Wir können täglich etwas für den Klimaschutz tun. Wie und was, das zeigt „FitForFuture“ – Christa Kummers neues Projekt auf Facebook, Instagram und YouTube. www.christakummer.at