Neumotorisches Lernen
Neumotorisches Lernen
an vier burgenländischen Volksschulen

Burgenland: Neumotorisches Lernen in vier Volksschulen

Mehr Konzentration, Aufmerksamkeit, bessere motorische Grundeigenschaften und ein neuer Motivationsschub hinter der Schulbank: Das sind die Ziele eines burgenländischen Pilotprojekts, das sich mit neumotorischem Lernen beschäftigt.

Neumotorische Lernprozesse sind eine Methode von Diplomsportlehrer Gerhard Judmayer. Das Ziel ist, die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu erhöhen. Das soll durch kognitive und visuelle Aufgaben geschehen. Sich stetig ändernde Bewegungsanforderungen, bei denen Dinge gleichzeitig wahrgenommen und verarbeitet werden müssen, sind quasi eine Art Gehirnjogging. Das Oberstübchen muss sich ständig adaptieren und neue Lösungen finden. So soll auch die Konzentrationsfähigkeit der Kinder trainiert werden, ebenso wie das Selbstbewusstsein und die Motivation.

Burgenland als Vorreiter

„Die vielseitigen positiven körperlichen und gesundheitlichen Auswirkungen von Bewegung sind bekannt, aber es ist beeindruckend, welche Steigerungen durch NML im Lernverhalten möglich sind. Das Burgenland ist als Bildungsland sehr erfolgreich und mit diesem Projekt einmal mehr richtungsweisend. Die Bildungsdirektion mit den Pädagoginnen und Pädagogen sorgen auf diesem Gebiet mit innovativen und zukunftsweisenden Projekten für eine ständige Weiterentwicklung. Es geht nicht nur darum, dass Kinder fit und gesund sind – es ist genauso wichtig, die Konzentration, Aufmerksamkeit und Motivation zu erhalten oder sogar noch zu steigern“, zeigte sich Bildungslandesrätin Daniela Winkler davon überzeugt.

Harald Ziniel, Fachinspektor für Bewegung und Sport der Bildungsdirektion Burgenland, erkennt viele Ansatzpunkte, die dieses Projekt für die Bildungsdirektion so spannend und interessant machen: „Aus Sicht der Bildungsdirektion ist diese Initiative der Bildungslandesrätin sehr zu begrüßen, insbesondere weil sie unterschiedliche Aspekte des Kosmos Schule und Bildung anspricht, uns neue Perspektiven ermöglicht und durchaus auch das Potenzial besitzt, neue Wege zu eröffnen. In der modernen Schule steht nicht mehr das Lehren im Mittelpunkt, sondern das Lernen und dieses Projekt steht im Zeichen der positiven Entwicklung.“

Start in bereits vier Volksschulen

Projektleiter und Diplomsportlehrer Judmayer zu den Inhalten des Projekts: „Die Kernfrage in diesem Projekt ist, ob ein regelmäßiger Einsatz im Bewegungs- und Sportunterricht, in Verbindung mit anderen Unterrichtsgegenständen, die Konzentrationsleistung steigert und die motorischen Grundeigenschaften der Kinder verbessert. Bisherige Erfahrungen bestätigen eine solche Entwicklung. Zusätzlich stärken die positiven Konsequenzen des NML die Sprachentwicklung. Darüber hinaus stellen die positiven Auswirkungen im Sport einen wertvollen Beitrag zur Unfallprävention dar, da durch die verbesserte Motorik und Koordination im Alltag und im Sport das Unfallrisiko gesenkt wird.“

Pädagogen in den burgenländischen Volksschulen sollen motiviert werden, die Methode zu nutzen. Und in weiterer Folge sollen diese auch diesbezüglich geschult werden. In vier Pilotschulen im Bezirk Güssing, nämlich in Neuberg, St. Michael, Güttenbach und Deutsch Tschantschendorf, werden pro Woche neun Stunden NML durch die Klassenlehrer unterrichtet.