Blaukraut, Gelbwurz, Efeu: Eierfärben mit „Kräuterhexe“ Uschi Zezelitsch
Das Eierfärben gehört traditionell zu den wichtigsten Vorbereitungen fürs Osterfest. Verzichtet man auf die übliche Methode, darf man sich bei Naturfarben über eine außergewöhnliche Farbpalette freuen. Wie das geht, verrät die ORF-„Kräuterhexe“ Uschi Zezelitsch.
Das Eierfärben mit Naturmaterialien nimmt zwar meistens mehr Zeit und Geduld in Anspruch, aber der Überraschungseffekt und Spaßfaktor ist doppelt so groß. Ganz abgesehen davon, sind Ostereier im Pflanzenfarbkleid wesentlich gesünder, denn über feine Haarrisse in der Eierschale können sonst künstliche Farbstoffe und deren Zusatzstoffe ins Eiweiß gelangen.
So funktioniert das Eierfärben
Im Gemüseladen decke ich mich mit allen notwendigen Zutaten ein: Blaukraut, Zwiebeln, Gelbwurz, Rote Rüben. Einen Teil der ersten Spinaternte aus dem Hochbeet und Brennnesseln aus dem „wilden Garteneck“ werde ich auch zum Eierfärben verwenden.
Brauchbares aus der Speis
Einen Rest Holunderbeerensaft und ein paar Malvenblüten opfere ich für blau-violette Eier. Wer malt sattes Grün? Petersilie und Efeu! Ein Blick in den Kaffee- und Teesud-Behälter sagt mir: Braune Eier könnte ich ohne Ende färben.
Färbevorgang
Die einzelnen Pflanzen werden zerkleinert, die getrockneten Blüten im Mörser vermahlen und die Zwiebeln geschält. Jede Zutat wird in einem eigenen Behälter vier bis fünf Stunden lang in kaltem Wasser angesetzt. Für einen halben Liter Wasser verwende ich beispielsweise zwei Handvoll Zwiebelschalen, ungefähr 150 Gramm Spinat oder Rote Rüben. Der Sud wird nach dem Ansetzen für gut 30 bis 40 Minuten gekocht. Lebensmitteltechnisch am besten ist, weiße Eier im Sud gleich mitzukochen.
Haltbarkeit
Wenn die Ostereier innerhalb der nächsten paar Tage gegessen werden, kann man vorher gekochte Eier im Anschluss auch in die heißen Farbbäder legen und gute zehn Minuten darin ziehen lassen. Das ist in jedem Fall ein guter Tipp: Wenn die Eier vor dem Färben mit Essig abgerieben werden oder die Farbe mit einem Schuss Essig versetzt wird, halten die Farben noch besser.
Motive und Muster
Echte Kunstwerke entstehen beim Eierfärben, wenn vor dem Farbbad Blüten und Gräser mit einem Zwirn an die Eier gebunden und danach wieder entfernt werden. Für eine einfachere Methode können Muster mit Klebeetiketten gestaltet und diese nach dem Färben wieder entfernt werden. Auch Gummiringerl-Muster sind lustig. Mit Zahnstochern lassen sich nach dem Färben zusätzliche Muster hineinritzen. Zum Glänzen bringe ich die getrockneten Eier, indem ich sie mit etwas Öl einreibe. Und am besten kommen sie in einem Nest aus Heu oder Weide zur Geltung.
Nächste Termine der TV-„Kräuterhexe“:
- „Natur im Garten“, “Uschi blüht auf“ am 11. April im ORF
- „Ziguri-Walzer“, Pflanzenabenteuer, Forchtenstein: 25. April