Ayurveda: Körper entgiften, Seele reinigen
Ayurveda, das „Wissen vom Leben“, ist eine Heilkunst, die den Menschen ganzheitlich betrachtet. Die Methode umfasst unterschiedliche Aspekte, wie Massagen und Ernährung.
Die drei Doshas
- Vata: wie der Wind
Vata beinhaltet Luft und Raum, es steht für Wind und Beweglichkeit. Vata im Gleichgewicht bedeutet Vitalität, Schnelligkeit, Wachheit und Kreativität. Eine Störung äußert sich durch trockene Haut, Schlafstörungen, Nervosität, Beschwerden beim Bewegungsapparat und frühzeitiges Altern.
- Alles im Pitta
Pitta trägt mit Feuer und Wasser Hitze in sich und bedeutet „Galle“. Im Gleichgewicht sorgt es für eine gute Verdauung, einen klaren Verstand und Zufriedenheit. Ein Übermaß führt zu Hautkrankheiten, Gastritis, Migräne oder Gereiztheit.
- Kapha macht kalt
Kapha enthält Erde und Wasser und ist damit kühl. Im Körper ist es für alles Feste zuständig: Zähne, Knochen, Nägel. Im Gleichgewicht bedeutet es Stabilität, Widerstandskraft, Stärke. Im Ungleichgewicht führt es zu Trägheit, extremer Langsamkeit, Antriebsschwäche, Depression und Übergewicht.
Welcher Dosha-Typ bin ich?
Diese Frage ist das Um und Auf. Online sind viele Gratis-Tests verfügbar um herauszufinden, welcher Typ man ist. Um sicherzugehen, empfiehlt sich eine umfangreiche Diagnose durch einen Ayurveda-Arzt. Das kostet allerdings (ab 100 Euro à 60 Minuten). Eine gute Übersicht über Ärzte, Therapeuten, Leistungen und sonstige Angebote (z. B. Kochkurse) bietet der Ayurveda-Berufsverband.
Einfache Regeln
- Gewürze verwenden
- Essen nur bei Hunger
- Eisgekühlte Speisen und Getränke, Fertigprodukte, Alkohol, Fleisch und Säure vermeiden
- Speisen frisch zubereiten
- Mindestens vier Stunden zwischen den Mahlzeiten nichts essen
- gegen 19 Uhr zu Abend essen und frühestens um sieben Uhr frühstücken
Heißes Wasser
Die einfachste Ayurveda-Empfehlung ist, heißes Wasser zu trinken. Das zehn Minuten abgekochte heiße Wasser in kleinen Schlucken über den Tag verteilt zu sich nehmen. Für eine 7- bis 10-tägige „Heißwasserkur“
trinkt man von früh bis spät alle 30 Minuten einige Schlucke.
Kräuter in den Tee
Für jeden Dosha-Typ gehören passende Kräuter in den Tee. Vata-Tee enthält Ingwer, Süßholz und Vanille. Pitta greift zu Himbeerblättern, Zitronengras und Kardamom, Kapha zu Chili und Pfefferminze.
Fasten nach Ayurveda
Das Fasten sollte doshagerecht erfolgen. Am besten eignen sich Frühling oder Herbst dafür. „Null-Fasten“ wird im Ayurveda nicht empfohlen. Vielmehr geht es um ein Teilfasten mit bekömmlichen Speisen und vielen Gewürzen. Ist die Kur angeleitet, gehören Einläufe dazu. Eine einfache Möglichkeit für den Alltag ist, das Frühstück und Abendessen auszulassen und mittags leichte, vegetarische Kost zu essen. Empfehlenswert: roter Dal und Gemüse, etwas Reis.
Wärmende Massage
Auch die ayurvedischen Massagen richten sich nach den Doshas. Eine „Pinda Sveda“ ist zum Beispiel eine Kräuterstempelmassage. Der Stoff der „Pinda“ sowie die Kräuter und Gewürze werden dem Typ entsprechend ausgewählt. Die Wärmebehandlung wirkt Vata-Störungen entgegen, fördert die Durchblutung der Haut, entschlackt und entspannt die Muskeln. Angewendet wird sie bei rheumatischen Erkrankungen, Arthrose, Gelenksbeschwerden oder Stress.