Auf dem Prüfstand: Fünf Mythen über SUVs
Sie sind die Gewinner in sämtlichen Zulassungsstatistiken der vergangenen Jahre: SUVs liegen ungebrochen im Trend. Immer mehr Käufer schätzen das komfortablere Ein- und Aussteigen und die bessere Sicht aus der erhöhten Sitzposition.
Trotz der üblen Nachrede, von der diese Auto-Gattung verfolgt wird – schwerer, umweltschädlicher und sogar gefährlicher als herkömmliche Pkw sollen sie angeblich sein. Aber stimmt das überhaupt, oder sind SUVs tatsächlich viel besser als ihr Ruf? schau-Club hat die fünf bekanntesten Mythen unter die Lupe genommen.
In der Stadt fehl am Platz?
Die Antwort darauf ist zugleich eine Grundsatzfrage: Was ist ein SUV? Wer ihn immer noch mit Geländewagen gleichsetzt, unterliegt einem Definitionsfehler. Mit knorrigen Land Rovern oder einem Puch G hat das, was diese Gattung heute bezeichnet, nämlich längst nichts mehr gemeinsam. Die meisten verfügen nicht einmal über Allradantrieb und haben den Feindbildstatus somit zu unrecht von ihren Urahnen geerbt.
Protz-Autos?
Hier muss meistens das Bild vom Super-SUV von Porsche oder Mercedes als Beispiel herhalten. Sie machen weniger als 0,5 Prozent der Neuzulassungen aus und sind eigentlich Sportwagen im Hochsitz-Format. Die überwiegende Mehrheit der SUVs sind aber Kompakt- oder Mittelklasseautos und damit nicht protziger als ein VW Golf oder Ford Mondeo.
Straßenzerstörer?
Dank der laufenden Entwicklung des Karosseriebaus zum Glück nicht. Heutige SUVs wiegen nicht mehr als ein gleich großer Pkw und verfügen meistens auch über dieselbe technische Ausstattung. Aktuelle Gewichts-Sünder sind übrigens die Elektroautos – im Schnitt wiegen sie mindestens 400 Kilo mehr als ein vergleichbarer Pkw mit Verbrennungsmotor. XL-Stromer können über 2,5 Tonnen auf die Waage bringen.
Spritfresser?
Schon lange nicht mehr – bei gleicher Größe und Gewicht sowie identischer Motorisierung wie ein herkömmlicher Pkw könnte dafür auch nur noch die Aerodynamik verantwortlich sein. Auf die wird inzwischen aber auch bei SUVs höchster Wert gelegt, ihr gemessener Luftwiderstand ist meistens kaum höher als der eines Vergleichs-Pkw – ebenso wie ihre jeweiligen Durchschnittsverbräuche.
Höhere Verletzungsgefahr?
Das bullige Erscheinungsbild eines SUVs mag das nahelegen, der Schein trügt aber. Die schwerwiegendsten Verletzungen passieren beim Aufprall von Körper oder Kopf an die Dachkanten. Je niedriger das Auto, desto eher kommt dies vor. Bei gleicher Aufprallenergie verursachen normale Pkw für gewöhnlich also schlimmere Verletzungen als SUVs.