Andreas Leithner
Andreas Leithner
Wein-Lagerlogistik-Geschäftsführer

Andreas Leithner zur Corona-Krise: Winzer im schau-Gespräch

Ein reichhaltiges Sortiment an Wein, Spirituosen, Bio-Getränken und kreativen Geschenkideen: Die Wein-Lagerlogistik in Parndorf ist der Handelspartner für Gastronomie, Einzelhandel aber auch private Kunden. Nicht nur der Vertrieb, sondern auch Transport und Lagerlogistik gehören zum Kerngeschäft des Betriebes. Geschäftsführer Andreas Leithner hat bereits maßgebliche Aktionen gesetzt und erzählt uns, wie sein derzeitiges Tagesgeschäft aussieht.

schau: Was sind momentan Ihre größten Herausforderungen?

Derzeit ist natürlich auch die Situation in der Transportbranche sehr schwierig: Es gibt vor allem international große Einschränkungen in Bezug auf die Zustellungen und die Zustellzeiten. Es ist in den Quarantänegebieten nicht immer möglich, bis zu den Zieladressen zu gelangen und man ist oft auf die überforderten Endzusteller angewiesen.
Darüber hinaus ist einer der größten Weinabnehmer – die Gastronomie – zur Gänze „weggebrochen“ und damit hat sich die zu transportierende Menge auf einen Bruchteil reduziert.

Welche Maßnahmen bzw. Aktionen haben Sie gesetzt?

Zum Ersten ist für unsere Kunden wichtig, dass der Lager- bzw. der Transportservice in der gewohnten Qualität aufrecht erhalten bleibt. Das heißt, dass wir die wenig verbleibende Arbeit in derselben Zeitleiste abarbeiten, jedoch mit weniger Personalaufwand. Daher sind auch wir gezwungen, unsere Mitarbeiter in die Kurzarbeit zu schicken und können so den Betrieb bzw. die Arbeitsplätze sichern. Ich habe unser Team in Gruppen geteilt, um so auch (bei einer eventuellen Infektion) keinen „Totalausfall“ befürchten zu müssen.

Wie sieht die aktuelle Situation im B2B- und im B2C-Bereich aus?

Der B2B-Bereich beschränkt sich jetzt auf die LEH (Supermarkt)-Schiene, die derzeit einer der wenigen Lebensmittel- und Weinversorger für den Endkonsumenten ist. Hingegen nutzen einige Endkonsumenten auch diverse „Onlineshops“, um sich mittels Paketdienst Weine nach Hause liefern zu lassen. Die normalerweise größere Menge Wein, die in der Gastronomie und auf diversen Events konsumiert wird, bleibt derzeit aus.

Stichwort Homeoffice: Wie sieht es da bei Ihnen im Betrieb aus?

Sehr schwierig. Da sehr viele Weine vom Lager bei uns im Betrieb versendet werden, müssen diese auch manuell kommissioniert und verladen werden.

Wie sind Ihre Einschätzungen und Prognosen für den Markt und die Branche nach dieser Zeit?

Schwer abzuschätzen. Es wird durch die enormen Umsatzeinbußen sicher für viele Betriebe nicht leicht sein, das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Ich hoffe jedoch, dass es nach der Quarantänezeit wieder zu einem annähernd normalen Betrieb kommt und die Österreicher und Österreicherinnen durch ein „gesteigertes Trinkverhalten“ den fehlenden Umsatz wieder wettmachen! Doch zuerst ist es wichtig die Krise gesundheitlich gut zu überstehen und den Sommerurlaub im Land zu genießen.
Ich glaube, wir können uns alle glücklich schätzen, in Österreich leben zu dürfen! Wir sind ein Vorreiterland in Bezug auf das Verhalten und Reagieren der Regierung und der gesamten Bevölkerung.

Vielen Dank für das Gespräch!

Infos und Kontakt:

Wein-Lagerlogistik GmbH
Heidehofweg 9
7111 Parndorf
Tel. 02166 / 20674
Fax 02166 / 20674 12
weinlogistik@wein-logistik.at
www.wein-logistik.at