Erlaubnis zur Untreue
Erlaubnis zur Untreue
in der Josefstadt

Ab 30. 1.: „Zwischenspiel“ in der Josefstadt

Die Josefstadt setzt Arthur Schnitzlers „Zwischenspiel“ auf den Spielplan. Bernhard Schir und Maria Köstlinger spielen darin ein Ehepaar auf dem Scheideweg.

Die Sängerin Cäcilie und der Komponist Amadeus versuchen, ihre bröckelnde Ehe zu retten, indem sie einander die Erlaubnis zur Untreue geben, mit der gleichzeitigen Forderung, dem jeweils anderen die absolute Wahrheit zu sagen. Während Cäcilie aus dieser Vereinbarung ein gesteigertes Selbstbewusstsein zieht, sieht sich Amadeus den Grenzen seines patriarchalen Selbstverständnisses gegenüber – er entbrennt in Eifersucht und neu erwachter Liebe zu seiner Frau …

Zwischenspiel, 1. Akt

Amadeus Adams hat mit der international erfolgreichen Sopranistin Cäcilie Adams-Ortenburg einen fünfjährigen Jungen. Im ersten Akt wird erkennbar, dass Amadeus in Wien mit der Opernsängerin Gräfin Friederike Moosheim ein Verhältnis hat. Er ist sich keiner Schuld bewusst und vereinbart – mit leichtem Zögern von Cäcilie – die eheliche Treue durch Freundschaft und völlige Wahrheit dem anderen gegenüber zu ersetzen. Am Ende stehen eine getrennte Sommerreise und ein Aufenthalt in Berlin der Sängerin an, wobei auch bei ihr mit der nur in Erwähnungen vorkommenden Figur des 26-jährigen Sigismund, Fürst von und zu Maradas-Lohsenstein, ein potentieller Liebhaber vorkommt. Darauf angesprochen, gibt Cäcilie ausweichende Antwort. Das Ehepaar geht auseinander und will gut Freund bleiben.

Zwischenspiel, 2. Akt

Der zweite Akt setzt mit der Rückkehr Cäciliens aus Berlin ein, wo sie große Erfolge feierte. Ihre Rückkehr wird von einem Gerücht begleitet, ein Wiener Journal schreibt, dass Cäcilie in Berlin ein Verhältnis mit Fürst Sigismund gehabt habe und die beiden nun heiraten wollten. Dadurch wird Amadeus eifersüchtig. Seine Affäre mit der Gräfin ist vorbei, er will seine Frau wieder. Als einzigen Ausweg sieht er ein Duell mit dem Fürsten. Cäcilie, nach langer Abwesenheit heimgekehrt, gießt Öl ins Feuer. Sigismund sei ihr wirklich nachgereist. Man habe gemeinsam das Pergamenische Museum aufgesucht. Aber jenes Duell, das Amadeus wollte, findet nicht statt. Denn Sigismund kommt den Sekundanten des Kapellmeisters zuvor. Der Fürst sucht Amadeus auf und schlägt ihm freundlich vor, sich scheiden zu lassen. Dann wäre doch der Weg frei und er könne sich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen – Cäcilie heiraten. Amadeus weist das Ansinnen zurück, erkennt aber, dass die beiden keine Affäre hatten, sondern es nur Cäciliens Mittel war, Amadeus zurückzugewinnen.

Zwischenspiel, 3. Akt

Amadeus gesteht Cäcilie seine Liebe und bringt sie mit einigen Nachdruck dazu, wieder mit ihm zu schlafen. Aber das gelingt ihm nur ein einziges Mal, Cäcilie ist überzeugt, dass er sich nur neuerlich in sie verliebt habe, weil sie ihm fremd erschienen war. Während Amadeus glaubt, sie wäre ihm treu geblieben, lässt sie offen, zwar nicht mit Sigismund, aber mit anderen geschlafen zu haben. Cäcilie erscheint zwar dem Zuschauer nach ihrem neuerlichen Beischlaf als nachgiebig, doch der Schein trügt. Die Frau mag nicht in einer Ehe leben, „wo man sich betrügt – und wieder versöhnt – und wieder betrügt, je nach der Laune“. Amadeus muss widersprechen. Beide, er und sie, hatten sich doch freigegeben. Nun spielt Amadeus den Liebhaber, den Beschützer seiner Frau. Cäcilie aber kann sich mit solchem Lauf der Dinge nicht abfinden: „Wir lassen uns nicht scheiden […] Wir scheiden.“ Cäcilie erkennt den großen Fehler in ihrer Ehe, die nun nicht mehr zu retten ist. Amadeus geht. Cäcilie bleibt leise weinend bei dem Söhnchen zurück.

Besetzung

Bernhard Schir – Amadeus Adams, Kapellmeister
Maria Köstlinger – Cäcilie Adams-Ortenburg, Opernsängerin, seine Frau
Phillip Bauer, Teodor Gregor Ilic – Peterl, 15J, beider Kind
Joseph Lorenz – Albertus Rhon
Martina Stilp – Marie, seine Frau
Roman Schmelzer – Sigismund, Fürst von und zu Maradas-Lohsenstein
Silvia Meisterle – Gräfin Friederike Moosheim, Opernsängerin
Peter Wittenberg – Regie

Tickets und Infos „Zwischenspiel“

  • Aufführungen: ab 30. Jänner bis 28. Juni 2020
  • Location: Theater in der Josefstadt, 8., Josefstädterstraße 26
  • Tel.: 01/42 700
  • Weitere Infos: www.josefstadt.org