Theater in der Josefstadt am Globe-Player
Auch das Theater in der Josefstadt weiß nicht, wann es seine Tore wieder für das Publikum öffnen kann. Bis dahin gibt es alte Aufführungen beim Globe-Player zu sehen.
Höllenangst – Johann Nestroy
Wendelin, der Sohn eines Flickschusters, glaubt irrtümlich, mit dem Teufel persönlich einen Bund geschlossen zu haben und damit sein Proletarierschicksal wenden zu können. Mit vermeintlicher Hilfe aus der Unterwelt bäumt sich Wendelin gegen alle Mächte, die ihn immer wieder zu unterdrücken versuchen, auf: gegen die Tyrannei der Unterläufel und die Übermacht der Obrigkeit, gegen die Herrschaft des Geldes und die Schwachheit der Armut.
Hans Moser stand erstmals seit 1953 wieder auf einer Wiener Bühne. 81-jährig spielte er den magnetisch vom Alkohol angezogenen Schuster Pfrim. Die Kritiker verneigten sich tief vor seiner Leistung, das Publikum stand für Karten Schlange. Der Nestroy-Spezialist und berühmte Filmregisseur Axel von Ambesser grub den damals herzlich unbekannten Nestroy aus: „Höllenangst“ galt als verschollen und wurde im Theater in der Josefstadt als Festwochenproduktion quasi wiedergeboren. Hans Putz, Volksschauspieler von Gnaden, wurde als Heimkehrer gefeiert, in Nebenrollen gaben Klaus Löwitsch, Peter Matic und Elfriede Ott jugendliche Talentproben.
REGIE: AXEL VON AMBESSER
MUSIK UND MUSIKALISCHE EINRICHTUNG: GUSTAV ZELIBOR
BÜHNENBILD UND KOSTÜME: HILL REIHS-GROMES
Mit: HANS MOSER, HANS PUTZ, ELFRIEDE OTT, MELANIE HORESCHOVSKY, KLAUS LÖWITSCH, LUZI NEUDECKER, PETER MATIC´ U.V.M.
Aufzeichnung aus dem Theater in der Josefstadt 1961.
Theater in der Josefstadt am Globe-Player.
Der Mustergatte – Avery Hopwood
Alfred Böhm als sanfter, tollpatschiger Ehemann, von dem sich seine bessere Hälfte vergeblich wildes Temperament erwartet, möchte durch einen vorgetäuschten Seitensprung seine mit Scheidung und dem Hausfreund kokettierende Ehefrau eifersüchtig machen. Umständlich organisiert er ein dilettantisches „in flagranti“ mit der harmlosen Nachbarin (Elfriede Ott), schüttet Alkohol in sich hinein und stolpert in seinen ersten Rausch.
132 Vorstellungen erreichte dieser Publikumshit 1979 in den Kammerspielen, dank zweier vom Publikum hochfavorisierter Komikerpersönlichkeiten: Elfriede Ott und Alfred Böhm.
REGIE: PETER LOOS
BÜHNENBILD: WOLFGANG MÜLLER-KARBACH
KOSTÜME: ARIANE MAINO
Mit: ALFRED BÖHM, ELFRIEDE OTT, SENTA WENGRAF, ERICH PADALEWSKI, STEPHAN PARYLA-RAKY, SONJA JEANNINE, U.V.M.
Aufzeichnung aus den Kammerspielen 1980.
Theater in der Josefstadt am Globe-Player.
Pension Schöller – Carl Laufs / Wilhelm Jacoby
Ladislaus Robitschek (Max Böhm) wird Opfer eines jugendlichen Scherzes: Er bekommt den Hinweis, dass die „Familienpension Schöller“ keine Pensionsgäste beherbergt, sondern eine Irrenanstalt ist. Den vermeintlichen Irren gegenüber nimmt sich Robitschek so einiges heraus und merkt nicht, dass er selbst der Angeführte ist. „Pension Schöller“ handelt letztlich davon, wie leicht Menschen voneinander glauben, dass sie spinnen. Und bringt zum Beweis zahlreiche, liebenswerte Sonderlinge auf die Bühne. Zum Beispiel den Mann, der kein „L“ aussprechen kann, der immerzu nur ein „N“ herausbringt, den es aber dennoch drängt, Schauspieler zu werden. Alfred Böhm gab diesen Schauspielanwärter mit Handicap zum Gaudium des Publikums.
Viel gelacht wurde anno 1978 in 242 Vorstellungen über die Pension Schöller und ihre Bewohner, ganz besonders über die beiden Böhms, Alfred und Max (nicht verwandt!), zwei absolute Publikumsmagnete und Garanten für unbekümmerte Heiterkeit. Die hemmungslose Blödelei in der Regie von Heinz Marecek amüsierte das Publikum über alle Maßen, was, wie so oft, die Kritiker verstörte.
REGIE : HEINZ MARECEK
BÜHNENBILD: WOLFGANG MÜLLER-KARBACH
KOSTÜME: ERNI KNIEPERT.
Mit: MAX BÖHM, HELLY SERVI, MARIANNE SCHÖNAUER, BERT FORTELL, CISSY KRANER, KURT NACHMANN, ALFRED BÖHM U.V.M.
Aufzeichnung aus den Kammerspielen 1978.
Theater in der Josefstadt am Globe-Player.
Schöne Bescherung – Anthony Neilson
Die Polizisten Handley und Blunt (Andreas Vitásek und Michael Niavarani) sind definitiv nicht die Klügsten: Ausgerechnet diese beiden – mit Intelligenz nur wenig gesegneten – umständlichen Ordnungshüter müssen am Weihnachtsabend dem betagten Ehepaar Conner eine tragische Nachricht überbringen. Aus lauter Angst, dass der Schock für Emily und Balthasar Conner zu viel sein könnte, trauen sich die beiden kaum, den Klingelknopf zu drücken. Als sich aber die Tür schließlich doch noch öffnet, beginnen die Katastrophen, und ein verwirrendes Gemenge von Missverständnissen und bösen Ergebnissen guter Absichten nimmt seinen atemberaubenden Lauf. Jeder Versuch, endlich Klarheit zu schaffen, stiftet neue Verwirrung, und unsere Ordnungshüter stolpern von einem Fettnapf in den nächsten …
Mit dieser bösen Komödie liefert der Autor Anthony Neilson ein aberwitziges Beispiel für den tiefschwarzen britischen Humor, der sich fröhlich-hemmungslos über sämtliche vorstellbare Tabus hinwegsetzt. Die Spielserie mit den beiden populären Kabarettisten Vitasek & Niavarani wurde zum Kassenhit der Kammerspiele in der Saison 2006/2007.
REGIE: WERNER SOBOTKA
BÜHNENBILD: ULRICH SCHULZ
KOSTÜME: ELISABETH GRESSEL
Mit: MICHAEL NIAVARANI, ANDREAS VITASEK, EVA MARIA MAROLD, DOLORES SCHMIDINGER, KURT SOBOTKA U.V.M.
Aufzeichnung aus den Kammerspielen: 2007
Theater in der Josefstadt am Globe-Player.
Weekend im Paradies – Franz Arnold & Ernst Bach
Der pflichtbewusste, aber bei jeder Beförderung übersehene Beamte Wurmser aus dem Innenministerium gerät durch Zufall in eben jenes Wochenendhotel am Semmering, in dem seine Vorgesetzten sich mit willigen Damen die freien Amtsstunden versüßen. Die zahlreichen pikanten und kompromittierenden Entdeckungen, die sich Wurmser dort offenbaren, könnte er wunderbar als Karrieresprungbrett benutzen.
Der Schwank aus den 20er-Jahren, der mit Scheinheiligkeit, Korruption und Karrieresucht spielt, bietet Max Böhm eine Bombenrolle, die er mit vollem Einsatz zum Gaudium des Publikums bewältigt.
REGIE: PETER LOOS
BÜHNENBILD: WOLFGANG MÜLLER-KARBACH
KOSTÜME: ARIANE MAINO
Mit: MAX BÖHM, TONY NIESSNER, CARL BOSSE, KURT JAGGBERG, MARIANNE CHAPPUIS, NINA SANDT U.V.M.
Theater in der Josefstadt am Globe-Player.
Hurra – ein Junge! – Franz Arnold & Ernst Bach
Wenn ein junger Ehemann plötzlich einen Sohn bekommt, der doppelt so alt ist wie er, gibt das Anlass zu Verwirrung und Turbulenzen. Wenn der Schwiegervater auch noch sittenstrenger Minister ist, dann ist das doppelt peinlich. Wenn das „Kind“ dann auch noch von Beruf Schauspieler ist, und zwar ein ziemlich schamlos entfesselter, dann hat das Tohuwabohu kein Ende. Ein wilder Klamauk mit Max Böhm als Schrecknis von Sohn und Heinz Marecek als „Vater“ in Nöten.
REGIE: PETER LOOS
BÜHNENBILD: WOLFGANG MÜLLER-KARBACH
KOSTÜME: ARIANE MAINO
MAX BÖHM, HEINZ MARECEK, CHRISTINE BÖHM, FRANZ MUXENEDER, GRETL ELB, CHRISTIAN FUTTERKNECHT U.V.M.
Aufzeichnung aus den Kammerspielen 1979.
Theater in der Josefstadt am Globe-Player.