Szene Österreich
Szene Österreich
in Wiener Neustadt

„Szene Österreich“ in Wiener Neustadt

Mit Szene Österreichschafft die wortwiege eine Bühne für österreichische Literatur-Juwelen. Von 24. Februar bis 13. März.

  • wortwiege erweitert Spielbetrieb als WORTWIEGE KASEMATTEN in Wiener Neustadt
  • Neuer Zyklus „Szene Österreichsetzt auf österreichische Autor:innen
  • Salon Royal mit Theodora Bauer, Wynfrid Kriegleder, Wolfgang Müller-Funk, Daniela
    Strigl und Erwin Riess
  • Auf BLOODY CROWN folgt „Europa in Szene“
  • Weltpremiere des Kurzfilms DIE GROSSMUTTER mit Erni Mangold

Nach zwei erfolgreichen BLOODY-CROWN-Festival-Spielzeiten baut die wortwiege ihr Theater in den historischen Kasematten Wiener Neustadt aus. Ab 2022 wird unter dem Namen WORTWIEGE KASEMATTEN (künstlerische Leitung: Anna Maria Krassnigg) ein Spielplan in zwei thematischen Zyklen geboten: „Europa in Szene“ und „Szene Österreich“. Ausgewählte Produktionen sind zudem ganzjährig zu erleben.

Programmzyklus „Szene Österreich“ 24. Februar bis 13. März 2022
Kasematten Wiener Neustadt Bahngasse 27, 2700 Wiener Neustadt
www.wortwiege.at

Neuer Zyklus „Szene Österreich

„Die wortwiege hat sich seit ihrer Gründung dem Autor:innentheater verschrieben. Daher war es für mich nur logisch, an unserem neuen Spielort in Wiener Neustadt österreichischen Schriftsteller:innen in einem eigenen Format eine Bühne zu geben“, erklärt Anna Maria Krassnigg ihre Beweggründe zur Etablierung von Szene Österreich.

Bereits ab Februar 2022 setzt „Szene Österreich“ die viel beachtete Beschäftigung der wortwiege mit dem österreichischen Autor:innentheater und der Wiederentdeckung literarischer Juwelen fort. Gezeigt werden die Stücke als Szenische Skizzen – ein Format, das Lesung, Musik und Inszenierung verbindet und eine Spezialität der wortwiege ist. Dabei werden die Texte in intimer Atmosphäre hautnah erlebbar.

In der ersten Ausgabe von „Szene Österreich“ stehen mit Texten von Theodora Bauer und Marie von Ebner-Eschenbach sowie Erwin Riess‘ Stück über Franz Grillparzer – dessen Todestag sich heuer am 21. Jänner zum 150. Mal jährt – Lieblingsstücke aus den Archiven der wortwiege, neu inszeniert für die Kasematten, auf dem Programm. „Meine besondere Liebe galt immer schon den für die Bühne kaum entdeckten, kostbaren Texten. Ich freue mich, in den nächsten Zyklen Raritäten von Leo Perutz, Franz Kafka, Robert Neumann oder Jeannie Ebner auf unsere Bühnen zu bringen“, so Krassnigg.

Zudem wird im Rahmen von „Szene Österreich“ der Kurzfilm Die Großmutter nach der Novelle von Marie von Ebner-Eschenbach mit Erni Mangold und Flavio Schily gezeigt. Im Rahmen des 95- jährigen Jubiläums von Erni Mangold hat der Film seine Weltpremiere am 22. Jänner 2022 im Wiener Metro-Kino als Vorfilm zu La Pasada, in dem ebenfalls Mangold mitspielt. Beide Filme sind eine künstlerische Kooperation der wortwiege-Macher:innen Anna Maria Krassnigg und Christian Mair.

Auch dieses Jahr lädt der Salon Royal Diskutant:innen aus Wissenschaft, Literatur und Gesellschaft zum Gespräch mit Kulturwissenschaftler Wolfgang Müller-Funk und Theatermacherin Anna Maria Krassnigg ein. Über die Stoffe des Frühjahrs-Zyklus unterhalten sich Theodora Bauer, Wynfrid Kriegleder, Daniela Strigl und Erwin Riess. 

„Mit der Erweiterung des bisherigen Spielbetriebs kommen wir unserem Ziel, in Wiener Neustadt einen Leuchtturm für hochkarätiges Autor:innentheater und internationalen Dialog in Kunst und Wissenschaft zu errichten, einen großen Schritt näher“, freut sich Krassnigg über die positive Entwicklung. 

Europa in Szene 

Im Herbst bietet „Europa in Szene“ – in Nachfolge des Festivals BLOODY CROWN – weiterhin Königsdramen, darüber hinaus aber auch andere europäische Narrative und Mythen in den zeitgenössischen Fassungen der wortwiege. Gerahmt wird dieser Zyklus auch in Zukunft vom Dialogformat Salon Royal. 

Weitere Spieltermine für „Dantons Tod“ geplant 

„Szene Österreich“ findet erstmals vom 24. Februar bis 13. März 2022 statt. „Europa in Szene“ ist ab September 2022 zu erleben. Von April bis Juni werden weitere Vorstellungen der nachgefragten wortwiege-Produktion Dantons Tod von Georg Büchner zu sehen sein. 

Der Ausbau des Theaters der wortwiege in den Kasematten wird durch die Unterstützung des Landes Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt ermöglicht. 

Tickets

Karten sind erhältlich unter www.wortwiege.at sowie an den Infopoints in Wiener Neustadt (Altes Rathaus und Kasematten) und an allen oeticket-Vorverkaufsstellen. 

Szene Österreich – Programm

Herr Grillparzer fasst sich ein Herz und fährt mit einem Donaudampfer ans Schwarze Meer

Premiere: Do 24. Februar 2022 (19:30 Uhr) Vorstellungen: Fr 25.02. (19:30); So 27.02. (15:00); Do 10.03. (19:30); Sa 12.03. (15:00); So 13.03. (15:00)

«Meine Homerlektüre ist ins Stocken gekommen, seit sie den Likör serviert.» 

Österreichs Nationaldichter ergreift im Jahr 1843 die Flucht vor dem Wiener Vormärz-Mief.
Auf dem Schiff wird er von der ungarischen Stewardess Csilla betreut, die sich auf der Flucht vor ihrem Dorfpfarrer befindet. Ihre kluge Ungeschliffenheit erweckt sein Interesse, auch sie fühlt sich zu dem alternden Dichter mehr und mehr hingezogen. Zwischen den beiden Unbeugsamen entwickelt sich eine verletzliche Zuneigung. 

«Vor jeder Reise bin ich krank, während meiner Reisen kränkle ich, und wenn ich glücklich wieder zurück bin, werde ich erst recht krank. Wozu dann noch verreisen? Aber in Wien zu sein, bringt mich um.» 

Die wortwiege zeigt dieses Kammerspiel als Szenische Skizze, welche die beiden österreichischen Autoren Grillparzer und Riess sowie den Vorgang des Schreibens und Lesens an sich ins Zentrum stellt: ein intimes Format zwischen szenischer Lesung und Zweipersonenstück mit Musik. 

Erwin Riess ist Autor, Publizist und Politikwissenschaftler. Bekannt für seine Theaterstücke und Herr-Groll-Kriminalromane engagiert er sich für die Anliegen behinderter Menschen in der Gesellschaft. 

Schauspiel: Saskia Klar, Horst Schily Klavier: Raphaela Schober Einrichtung: Jérôme Junod Ausstattung: Lydia Hofmann 

Text: Erwin Riess

Chikago

Premiere: Do 03. März 2022 (19:30 Uhr)
Vorstellungen: Fr 04.03. (19:30); Sa 05.03. (19:30); So 06.03. (15:00); 
Fr 11.03. (19:30); Sa 12.03. (19:30)

«Ich bin mir vorgekommen, als wäre ich in Gedanken viel häufiger dort gewesen als hier. Ich hab das mein amerikanisches Gefühl genannt.» 

Drei hoffnungsvolle Burgenländer:innen brechen in den 1920er Jahren auf, um in Amerika ihr Glück zu suchen.
Von der Siedlung Chikago in der Grenzgemeinde Kittsee in das amerikanische Chicago ist es ein weiter Weg, den vor 100 Jahren ungefähr 100.000 Burgenländer:innen gingen, um in den USA ein besseres Leben zu führen. Die drei Protagonist:innen des Romans erfahren nun, anders als erhofft, Chicago als eine Herausforderung, die über ihre Kräfte geht. Sie kommen uns nah, fast als wären es eigene Verwandte. 

Die Geschichte, die uns Theodora Bauer hier erzählt, entfaltet einen unwiderstehlichen Sog, welcher der Autorin mit Recht internationale Anerkennung verschafft hat. 

Die wortwiege zeigt diese Romanadaption als Szenische Skizze in einer Verbindung aus Schauspiel, Lesung und Musik. 

Theodora Bauers zweiter Roman Chikago erschien 2017. Sie schreibt Theaterstücke und Romane und moderiert seit 2018 die Literatursendung literaTOUR auf Servus TV. 2022 hält sie einen Literaturkurs an der Bowling Green State University, Ohio. 

Schauspiel: Nina C. Gabriel, Anna Maria Krassnigg, Niko Lukic
Text: Theodora Bauer
Szenische Fassung: wortwiege (Karl Baratta, Marie-Therese Handle-Pfeiffer, Anna Maria Krassnigg)
Regie: Anna Maria Krassnigg

Die Großmutter

Vorpremiere: Sa 22. Jänner 2022 (18:00 Uhr) Metro Kinokulturhaus, Wien
Premiere: So 27. Februar (11:30 Uhr ) im Rahmen von SALON ROYAL
Vorführungen: 
So 06.03. (11:30) und So 13.03. (11:30) im Rahmen von SALON ROYAL 

«Auf der Schwelle steht eine Frau, schmal, von Alter und Arbeit nur wenig gebeugt. Sie schiebt den Diener mit einer einzigen Bewegung ihres Armes zur Seite und geht rasch auf mich zu.» 

Die Großmutter ist die kürzeste und eine der einprägsamsten Geschichten Ebner-Eschenbachs. Eine alte Frau verschafft sich unaufhaltsam Eintritt ins pathologische Institut. Auf der Suche nach ihrem Enkel lässt sie keinen Einwand des diensthabenden Assistenzarztes gelten und stellt in kurzer Zeit dessen Gewissheiten über Leben, Tod und Trauer auf den Kopf. 

Als vorläufigen Schlusspunkt unserer Beschäftigung mit Marie von Ebner-Eschenbach zeigen wir erstmals den Kurzfilm mit Erni Mangold in der Hauptrolle – ein eindrückliches Beispiel für die tief berührende Gestaltung der Frauenfiguren dieser herausragenden Autorin. 

Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) ist bekannt für psychologische Erzählungen, die ihr soziales und politisches Denken widerspiegeln. Zu ihren wichtigsten Werken zählen die Romane „Božena“ und „Das Gemeindekind“ sowie der Erzählband „Dorf- und Schlossgeschichten“, in dem „Krambambuli“ erschien. 

Schauspiel: Erni Mangold, Flavio Schily Regie, Drehbuch: Anna Maria Krassnigg Kamera, Schnitt: Christian Mair Kostüme: Antoaneta Stereva 

Ton, Musik: Christian Mair
Text: Marie von Ebner-Eschenbach

Salon Royal & Die Großmutter

SALON ROYAL
& DIE GROSSMUTTER 

IMPULS UND DIALOG 

Matinéen: 

So 27. Februar
SZENERIEN EINER REISE 

mit Erwin Riess (Schriftsteller) 

So 06. März
SZENARIEN DES AUSWANDERNS
mit Wynfrid Kriegleder (Literaturwissenschaftler) 

So 13. März
SZENEN WEIBLICHEN LEBENS
mit Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) 

Beginn jeweils 11:30 Uhr 

Im Salon Royal unterhalten sich an drei Matinéen hochkarätige Gesprächsgäste aus Kunst, Literatur und Wissenschaft über die zentralen Fragen der ersten Ausgabe des Programmzyklus Szene Österreich, ergänzt durch Videobeiträge mit Theodora Bauer. 

Wie entkommt man der eigenen, aber auch der kollektiven Vergangenheit? Was hält uns bzw. was treibt uns fort? Wohin, wenn die Flucht nicht führt, wohin man hofft? Gibt es Heimat? Und wie lebt man mit Rissen, welche die Gesamtgesellschaft ebenso spalten wie intimste Familienkonstellationen? 

Ebensolche Risse stehen im Zentrum des literarischen Schaffens von Marie von Ebner-Eschenbach. Im Anschluss an die Diskussionen wird der Kurzfilm Die Großmutter nach der gleichnamigen Novelle Ebner-Eschenbachs gezeigt. 

Wissenschaftliche Begleitung: Wolfgang Müller-Funk (Kulturphilosoph, Essayist) Moderation: Anna Maria Krassnigg 

WORTWIEGE KASEMATTEN Theater & Salon

Programmzyklus „Szene Österreich“ 24. Februar bis 13. März 2022 

Kasematten Wiener Neustadt Bahngasse 27, 2700 Wiener Neustadt 

www.wortwiege.at