Die Lady am Gesindemarkt
Lady Harriet führt als Hofdame der englischen Königin zwar ein Leben fernab der Sorgen, aber auch fernab der Abwechslungen. So folgt sie nur allzu gern dem Vorschlag ihrer Vertrauten Nancy, sich gemeinsam als „Martha“ und „Julia“ auf dem Gesindemarkt von Richmond zu präsentieren, wo sie das Interesse der Pächter Plumkett und Lyonel erwecken.
Schneller als gedacht wird aus dem Spaß Ernst, und die beiden Damen müssen auf dem Hof den Dienst antreten. Auch wenn die zwei Frauen zu keinerlei Hausarbeit zu gebrauchen sind, verzaubert Martha Lyonels Herz mit einer „Letzten Rose“. Noch in der ersten Nacht gelingt es den Frauen, den Hof fluchtartig zu verlassen. Als Lyonel während eines königlichen Jagdausflugs seiner entflohenen Dienstmagd begegnet, streitet Lady Harriet heftig ab, ihn zu kennen, und lässt ihn gar verhaften.
Da stellt sich heraus, dass auch Lyonel von Adel ist, und nun hätte sie nichts mehr gegen eine Verbindung. Bis es soweit ist, muss sie einmal mehr auf dem Markt von Richmond als Dienstmagd dem höfischen Glanz entsagen.
Mit der 1847 in Wien uraufgeführten „Martha“ gelang Friedrich von Flotow das Glanzstück, eleganten Esprit, charmanten Witz und tiefempfundenes Gefühl gekonnt miteinander zu verschmelzen. Auf Schloss Tabor inszeniert KS Brigitte Fassbaender, Renate Pitscheider singt Lady Harriet, Sarah Laulan die Nancy, Ibrahim Yesilay den Lyonel und Andreas Mattersberger den Plumkett. Die musikalische Leitung hat Georg Fritzsch über.