„Rocky“ von Tue Biering
„Rocky“ von Tue Biering
im Werk X Petersplatz

„Rocky“ von Tue Biering im Werk X Petersplatz

Dieser „Rocky“ hat von den bekannten Filmen nur den Namen und die Ausgangslage gemein. Allerdings sehen Autor und Regisseur in ihm einen Repräsentanten der politisch Rechten.

ROCKY! Die Rückkehr des Verlierers
von Tue Biering
Deutschsprachige Erstaufführung
Eine Produktion der Juggernauten in Kooperation mit WERK X Petersplatz.
Inszenierung: Hans-Peter Kellner
Geplante Premiere am 12. Januar 2021, 19.30 Uhr.
Weitere Vorstellungen: 14., 15., 16., 19., 20., 21. und 22. Januar 2021. Beginn jeweils 19.30 Uhr.
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„Rocky – Inhalt“

Ein gut gekleideter Mann betritt die Bühne, sympathisch, ein Gewinner-Typ mit Gewinner-Lächeln. Er ist fasziniert von der Geschichte von Rocky, wir summen mit ihm die Titelmelodie und erinnern uns gemeinsam an diese Story, denn wir lieben sie. Vom weißen Mann der Unterschicht, der genug davon hat, immer übergangen und ausgelacht zu werden. Er will eine Chance bekommen, wieder sein Selbstvertrauen und einen Platz auf dem Podest zu erobern. Der ‚kleine Mann‘ mit seinen kleinen Sorgen schlägt zurück und durchlöchert mit einem rechten Haken die stereotype Darstellung des Verlierers.
Was aber, wenn alle Rockys sich gegen die kulturelle Elite erheben, wenn deren Werte besiegt werden sollen? Wenn wir im Schlachthaus am Haken hängen und die Rockys auf uns einschlagen? Rocky ist nicht eine einzelne Person, sondern repräsentiert ein Spektrum der Rechten und spiegelt ein dringliches Demokratieproblem wider: Auf welche Art (oder überhaupt?) sollen wir mit jenen kommunizieren, die andere Wertvorstellungen haben als wir?
Das in Dänemark mehrfach preisgekrönte Stück ist eine Reise ins Innere der Gesellschaft und stellt die Geschichte vom mittelmäßigen Boxer in einen heutigen Kontext.

Mit: Andreas Patton
Inszenierung: Hans-Peter Kellner
Ausstattung: Sandra Moser
Aufführungsrechte: Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
Fördergeber*innen: Stadt Wien | Kultur, Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, Danish Arts Foundation

Regisseur

Hans-Peter Kellner begann seine Theaterarbeit als Regieassistent in Wien (Volkstheater, Theater Drachengasse, Ronacher) und in Berlin für die Royal Shakespeare Company unter Direktor Terry Hands.
Seit 1993 inszenierte er mehr als fünfzig Produktionen am Volkstheater Wien, Vienna’s English Theatre, Theater Drachengasse, Künstlerhaus, Konzerthaus, Ensemble Theater sowie unter anderem am Tiroler Landestheater, Landestheater Niederösterreich, neuebuehnevillach, Theater Vorpommern, Schauspielhaus Düsseldorf.
1995 übersiedelt Kellner nach London und inszeniert dort u. a. am Gate Theatre, Lyric Hammersmith und White Bear Theatre. Dabei arbeitete er mit Tom Stoppard, David Farr und Michael Kingsbury zusammen.
Seit 2000 ist sein Hauptwohnsitz Kopenhagen. Dort führte er Regie am Café Teatret, Grønnegade Teater, bei Shakespeares „Hamlet“ auf Schloss Kronborg in Helsinør, bei Tourneetheater- Produktionen sowie am Staatlichen Museum für Kunst in Zusammenarbeit mit dem Königlichen Theater und dem dänischen Fernsehen DR.
In Istanbul inszenierte er mit „Bastien & Bastienne“ von W.A. Mozart seine erste Oper.
Neben dem Theater war Kellner auch für Film und Fernsehen und beim Zirkus tätig.
Er hat zahlreiche Stücke skandinavischer Autoren ins Deutsche übersetzt und arbeitet seit 2008 auch an Forschungsprojekten, Vorträgen und Publikationen zum Musiktheater des 18. Jahrhunderts. Zuletzt war von ihm in Wien „Eine pornografische Beziehung“ von Philippe Blasband (Theater Akzent und Tournee) „Lampedusa“ von Anders Lustgarten (Theater Drachengasse) und „Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm“ von Theresia Walser (Theater Nestroyhof Hamakom und Tournee) zu sehen.
Er lebt in Wien und Kopenhagen.
http://www.hanspeterkellner.com

Schauspieler „Rocky“

Andreas Patton studierte nach einem abgebrochenen Germanistikstudium von 1985- 89 Schauspiel am Mozarteum Salzburg. Es folgten Engagements u. a. am Schauspielhaus Stuttgart (Regie: Johann Kresnik), an der Freien Volksbühne Berlin (Regie: Hans Neuenfels, Klaus Emmerich, B. K. Tragelehn, Frank Hoffmann u.a.), am Düsseldorfer Schauspielhaus (Regie u. a.: Oliver Reese), Thalia Theater Hamburg (Regie: Kornél Mundruczó), Burgtheater (Regie: Joachim Lux, Dimiter Gotscheff u.a.), Wiener Volkstheater (Regie: Herbert König, Hans-Peter Kellner, Niels-Peter Rudolph, Robert Gerloff), Rabenhof Theater, Schauspiel Köln (Regie: Karin Beier), Theater Basel (Regie: Christiane Pohle) und dem Schauspielhaus Hamburg (Regie: Karin Beier u.a.).
Parallel dazu spielte und initiierte Patton viele freie Produktionen in Wien und im sonstigen deutschsprachigen Raum, darunter mehrere im Ensemble Theater, dem heutigen WERK X-Petersplatz, u. a. Ödön von Horváths „Sladek“ (Regie: Karl Welunschek) und Mark Ravenhills „Gestochen scharfe Polaroids“ (Regie: Hans-Peter Kellner).
Andreas Patton spricht immer wieder Hörspiele ein für den WDR und Ö1. Außerdem führte er mehrmals Regie am PATHOS München.
Seit 2010 spielt er Sommertheater in Melk, Haag und seit 2015 regelmäßig im Perchtoldsdorf unter der Intendanz von Michael Sturminger.
Zu zahlreichen Kino- und über 60 TV-Rollen gehören Spielfilme, Serien und Reihen wie „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“.
Schließlich inszeniert und spielt Andreas Patton mit seiner Gruppe Die Nachbarn immer wieder Performances, zuletzt beim Kultursommer Wien.

Autor

Tue Biering ist geboren und aufgewachsen in Kopenhagen. Im Jahr 2000 absolvierte er die staatliche Dänische Theaterakademie (Den Danske Scenekunstskole) und ist seither als freier Regisseur an zahlreichen Theatern in ganz Dänemark tätig. Er arbeitet auch mit Installationen und Kurzfilmen und produziert seine Werke oft selbst.
“With huge interest in mixing reality and fiction I bring the real people whom my work is about on stage and try to get behind the stereotypes and create a true meeting with the audience.“
Neben der Inszenierung von klassischen wie zeitgenössischen Texten anderer Autor*innen entwickelt er oft auch Stücke selbst, meist in gemeinsamer Arbeit mit dem gesamten Team.
Für „ROCKY! Die Rückkehr des Verlierers“ hat er 2018 den bedeutendsten dänischen Theaterpreis Reumert für die beste Regie gewonnen, das Stück wurde darüber hinaus mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet und in der Kategorie bester Schauspieler nominiert.