Peter Wagner: Tagebücher
Die Corona-Tagebücher des burgenländischen Autors und Regisseurs Peter Wagner sind empfehlenswert.
„Corona-Tagebücher“ gibt es online momentan wirklich nicht zu knapp. Aber dieses hier sollte man nicht versäumen: Der burgenländische Autor und Regisseur Peter Wagner streamt Videos „Aus der Einzelhaft“ – und er weiß, was er tut. Bildkomposition, Musik, Töne, Bilder aus seinem Alltag und Schnipseln aus Pressekonferenzen der Regierung ergeben eine eindrucksvolle Collage, ein Dokument, dass das Zeug hat, zu bleiben.
Peter Wagner
Peter Wagner lebt und arbeitet im Südburgenland. Seine Genres sind: Literatur, Film, Theater, Musik. Er schrieb etwa 30 Stücke für Theater und 20 für Rundfunk, die in Österreich, Deutschland, Ungarn, Slowenien und Italien aufgeführt wurden, inszeniert prinzipiell nur Uraufführungen und wurde mehrmals ausgezeichnet, u.a. mit dem burgenländischen Landeskulturpreis. Arbeiten von ihm wurden ins Italienische, Spanische, Rumänische, Kroatische, Französische, Ungarische, Georgische, Polnische und Slowenische übersetzt.
Sein erstes Theaterstück „Die Mühle“ entstand 1988 und ist im Südburgenland angesiedelt. Eine besondere Rolle in Wagners Werk spielt das Schicksal der Volksgruppe der Burgenland-Roma. So bezeichnete er den Oberwarter Holocaust-überlebenden Rom Stefan Horvath, dem er 1974 sein erstes abendfüllendes Hörspiel „Purdy Pista sagt, die Cymbal ist tot“ gewidmet hat, als seinen künstlerischen Urvater. Zwei Jahrzehnte später porträtierte er den 1949 geborenen Rom und Schriftsteller Stefan Horvath in dem Film „Stefan Horvath, Zigeuner aus Oberwart“ (2004). 2005 drehte er die Roma-“Video-Comedy” „Charlie & Pepi-Show“ auf Romani mit deutschen Untertiteln.
1989 war Peter Wagner einer der Mitbegründer des Veranstaltungszentrums OHO (Offenes Haus Oberwart). Mit dem OHO, dessen Trägerverein Peter Wagner lange Zeit vorstand, verbindet ihn bis heute eine enge Zusammenarbeit.