„Manche mögen‘s verschleiert“
„Manche mögen‘s verschleiert“ von Michael Niavarani ab 23. Juni bei der Sommernachtskomödie Rosenburg.
Michael Niavaranis Verwechslungskomödie nach Sou Abadis erfolgreichem französischen Spielfilm „Voll verschleiert“ verspricht geistreiche Unterhaltung mit Tiefgang. Mit temporeicher Sprache werden durchaus ernste Dinge verhandelt: Recht und Religion, Erinnerung und Trauma, Asyl und Exil, Liebe und die Verschleierung von Frauen im Islam. Nicht zuletzt ist es eine Geschichte der Versöhnung – und ein Bekenntnis gegen Vorurteile.
Sou Abadi, eine gebürtige Iranerin, nahm in ihrem Spielfilmdebüt „Voll verschleiert“ (Originaltitel: „Cherchez la femme“) alle aufs Korn: Armands feministische Mutter und den kommunistischen Vater, beide in des Schahs Zeiten aus dem Iran geflüchtet, Leilas naiven, fanatischen Bruder, die traditionelle Form der Verheiratung für ein Mitgift von 40 Kamelen, die Divergenzen zwischen Schiiten und Sunniten ebenso wie die gutbürgerlichen, scheinbar aufgeklärten Pariser und ihre Burka-jagende Polizei.
Es handelt sich um eine Culture-Clash-Komödie mit einigen Slapstick-Szenen. Der Ausgangspunkt der Komik ist ein jahrhundertealter: Ein Mann verkleidet sich als Frau, lispelt mit verstellter Stimme und stolpert in Pumps – wie Tony Curtis und Jack Lemmon in Billy Wilders „Manche mögen’s heiß“. „Gerade Menschen aus muslimischen Ländern litten und leiden am meisten darunter, dass der Terror die Grenzen zum Westen durchbrochen hat“, sagte die Regisseurin in einem Gespräch über die iranische Gesellschaft, Lachen als Therapie und religiösen Extremismus.
Zwei Studenten der Politikwissenschaft, Armand und Leila, haben sich ineinander verliebt. Sie bewerben sich für ein gemeinsames Praktikum bei den Vereinten Nationen in New York – bis Mahmoud, Leilas älterer Bruder, aus dem Jemen zurückkehrt. Er hat sich radikal verändert, zerstört das Handy seiner Schwester, verbietet ihr, die Wohnung zu verlassen. Um Leila sehen zu können, muss sich Armand in die voll verschleierte Scheherazade verwandeln – und fasziniert mit seinen schönen Augen und hoher Stimme, mit Frömmigkeit und Klugheit den strengen Mahmoud.
Mitwirkende: Konstanze Breitebner, Curdin Caviezel, Paul Graf, Daniel Keberle, Mirkan Öncel, Onur Poyraz, Onur Çağdaş Şahan, Soi Schüssler sowie Manfred Stella
Regie & Bühne: Marcus Ganser
- Manche mögen’s verschleiert
- 23. Juni bis 31. Juli
- Tel. 0664 1630543, karten@sommernachtskomoedie.at
- Sommernachtskomödie Rosenburg