Volksoper
Volksoper
im Kasino am Schwarzenbergplatz

Leyla und Medjnun

„Leyla und Medjnun“. Die Volksoper zeigt die 1988 uraufgeführte Oper von Detlev Glanert im Kasino am Schwarzenbergplatz.

Es ist die berühmteste Liebesgeschichte der klassischen arabischen Literatur: Leyla liebt den melancholischen Dichter Medjnun, doch dieser liebt die Liebe an sich. Trennung, Verbannung, eine erzwungene Heirat und ewige Sehnsucht sind ihr Los. Und so ahnt Leyla, dass sie als Geliebte in der Welt von Medjnuns Versen keinen Platz haben wird …

Detlev Glanerts erste Oper „Leyla und Medjnun“ wurde 1988 bei der Münchner Biennale für zeitgenössisches Musiktheater uraufgeführt. Die Komposition besticht – inspiriert von ihrem Sujet – durch ihre lustvolle Synthese von Orient und Okzident, ergänzt sie doch ein klassisches Kammerorchester durch das orientalische Saiteninstrument Oud.

Literarische Basis des Werkes ist die gleichnamige Erzählung des persischen Autors Nizami aus dem 12. Jahrhundert, die in ihrer Universalität gerne mit Shakespeares „Romeo und Julia“ verglichen wird. Umfassend ist schließlich auch Detlev Glanerts Anspruch an seine Komposition, wenn er sagt: „Es hat einmal jemand behauptet, die Musik ließe sich unterscheiden in Kopf-, Herz- und Bauchmusik. Darf ich in Anspruch nehmen, all drei zu wollen?”

Verfilmungen und Musik

Die Geschichte erlebte insbesondere in den indischen Filmindustrien zahlreiche Verfilmungen.

  • 1908 wurde in Baku die Oper Leyli va Madschnun des aserbaidschanischen Komponisten Üzeyir Hacıbəyov aufgeführt.
  • Der Bluesgitarrist Eric Clapton griff Themen aus dieser Liebesgeschichte in seinem Lied Layla auf. Layla war einer der meistgespielten Rocksongs der 1970er Jahre. Auf der Platte Layla and Other Assorted Love Songs von Derek and the Dominos wurden Teile von Nezamis Text im Liedtext von I am yours zitiert. Nezami ist dort als Textautor angegeben.
  • Der deutsche Komponist Detlev Glanert schuf mit Leyla und Medjnun seine erste Oper als Auftragswerk der Landeshauptstadt München; das Libretto verfassten Aras Ören und Peter Schneider. Das Stück wurde in einer Produktion der Münchener Biennale in Zusammenarbeit mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen am 28. Mai 1988 im Carl-Orff-Saal des Münchener Gasteig uraufgeführt.
  • Bei der Ruhrtriennale 2010 wurde in der Jahrhunderthalle in Bochum der Stoff als „Theatralische Erzählung“ mit dem Text von Albert Ostermaier und der Musik von Samir Odeh-Tamimi uraufgeführt.

„Leyla und Medjnun“: Besetzung

  • Dirigent: Gerrit Prießnitz
  • Regie und Choreographie: Ruth Brauer-Kvam
  • Bühnenbild und Kostüme: Monika Rovan
  • Video: Philipp Haupt
  • Leyla: Mara Mastalir
  • Medjnun: Alexander Pinderak
  • Leylas Mutter: Manuela Leonhartsberger
  • Medjnuns Vater / Jäger / Arzt: Günter Haumer
  • Schneider / Bräutigam / Krieger: Mehrzad Montazeri
  • Schuster: Christian Drescher
  • Schmied: Daniel Ohlenschläger
  • Morgenvogel: Anna Nekhames
  • Reh: Johanna Arrouas
  • Schüler, Tiere & Totenchor: Ensemble
  • Zenne, Erzähler: Nicolaus Hagg

Noch am 22., 24., 26., 28. und 30. Juni

Volksoper im Kasino am Schwarzenbergplatz