Wachaufestspiele
Wachaufestspiele
Göttin in Weiß

Göttin in Weiß bei den Wachaufestspielen

„Göttin in Weiß“ heißt die Komödie, die heuer bei den Wachaufestspiele Weißenkirchen aufgeführt wird. Von 19. Juli bis 27. August im Teisenhoferhof.

Die musikalische Komödie „Göttin in Weiß“ von Florentina Hofbauer mit Musiktexten von Peter Hofbauer zeigen die Wachaufestpiele im Teisenhoferhof in der Wachau.

Es ist das Jahr 1900. Die Monarchie ist noch fest verwurzelt und die Welt eine einfachere. Auf einem Medizinkongress treffen sich die bedeutendsten Ärzte dieser Zeit und müssen eine wichtige Entscheidung treffen. Sollen Frauen Ärzte werden dürfen? Öffnet man das Medizinstudium auch für Frauen? Bis auf einen Arzt haben sich schon alle zu einem Lager bekannt. Blöd nur, dass niemand eine Mehrheit hat. Das Zünglein an der Waage ist ein unentschlossener Arzt. Zwischen Intrigen, Liebe, Wirrwarr und anderen Verstrickungen findet sich der Arzt wieder und versucht eine Entscheidung zu treffen. Wie wird er sich entscheiden? Für oder gegen Frauen als Kollegen? Die musikalische Komödie von Peter und Florentina Hofbauer wird ab 21. Juli Aufschluss darüber geben.

Mit Reinhard Nowak, Ulli Fessl, Stephan Paryla-Raky, Katrin Fuchs, Anna Sophie Krenn, Doris Richter-Bieber, Leila Strahl, Tony Bieber, Dieter Hörmann und Marcel-Philip Kraml. Regie: Marcus Strahl

Info

Die echte „Göttin in Weiß“

Oktavia Auguste Aigner-Rollett (* 23. Mai 1877 in Graz; † 22. Mai 1959 ebenda) war die zweite Frau, die an der Universität Graz ein Studium der Medizin abgeschlossen hat (1905), die erste Frau, die in Graz als Ärztin eine Praxis eröffnete, und die erste Sekundarärztin in Österreich.

Oktavia Rollett war die älteste Tochter des Physiologen Alexander Rollett und Schwester des Publizisten Edwin Rollett. Sie maturierte als erste Grazerin im Jahr 1900 am Ersten Staatsgymnasium in Graz als Externistin. Ihr Vater, Rektor der Universität Graz, gestattete ihr nur zögernd das Universitätsstudium. Am 9. Dezember 1905 wurde sie ganz alleine in der Aula der neuen Universität zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Vor ihr hatte nur die gebürtige Wienerin Maria Schuhmeister ein Studium der gesamten Heilkunde in Graz abgeschlossen. 1906 wurde Oktavia Rollett als unbezahlte Hilfsärztin am Grazer Landeskrankenhaus zugelassen. Der Abschluss des Studiums der Philosophie und Chemie und damit ein zweiter Doktortitel scheiterte im Zuge der Dissertation am Professorenwiderstand, die Annahme der Doktorarbeit wurde verweigert.

1906 war Oktavia Rollett als erste Ärztin am Allgemeinen Krankenhaus in Graz (Paulustor) als unbezahlte Hilfsärztin tätig. Danach (1906/1907) bekam sie eine Stelle als Sekundarärztin an der chirurgischen Abteilung des privaten Anna-Kinderspitals. 1907 eröffnete sie in der Humboldtstraße 17 ihre eigene Praxis als praktische Ärztin, die sie bis 1952 führte. 1935 erhielt sie den Titel Medizinalrat verliehen.