Bis 23. 12.: Peter Patzak als Maler
Der in Wien geborene Peter Patzak, ein Filmemacher, Autor und Maler, stellt seine Werke in der letzten Landesgalerie-Ausstellung des Jahres zur Schau.
Patzak hat von 1976 bis 1983 mit der anarchistischen Parodie auf das Kriminalgenre Kottan ermittelt Fernsehgeschichte geschrieben. Er wurde mit vielen Preisen bedacht, u.a. mit dem Adolf Grimme Preis, der Goldenen Kamera und der Goldenen Romy. Bereits 1961 startete Patzak seine Karriere als Maler mit regelmäßigen Ausstellungen.
Peter Patzak erkundet die evokativen Strukturen und Diagramme der Natur. In seinen „offenen“ Werken sind es ineinander und übereinander verschlungene, chiffrierte Zeichen, mit verborgenen lyrischen Möglichkeiten – gehetzte Signaturen, ein Dickicht heterogener, unerwarteter Verbindungen, ein Schöpfungsprozess des Momentanen und Zuständlichen. Die Zeichen sind sowohl Elemente eines Alphabets aber auch einer ikonischen Enzyklopädie von Gesten und Impulsen, an der Idee der Schrift orientiert und doch ohne deren syntaktisch organisierten Verbindungsmöglichkeiten. Die Idee einer graphischen Textur wird zu einer Schrift ohne Alphabet. Die entfesselte, vielschichtige Farbigkeit zu einer Anthologie von Spuren.
Mehr als „Kottan“
Von 1968 bis 1970 arbeitete er in New York. Nach seiner Rückkehr nach Wien drehte er seinen ersten Kinofilm Die Situation (1972). Peter Patzak inszenierte auch zahlreiche Fernsehfilme; bekannt geworden ist vor allem die Kriminalfilm-Parodie Kottan ermittelt, die er ab 1976 sieben Jahre lang für den ORF produzierte. 1978 stellte er eine viel beachtete Filmadaption von Martin Walsers Das Einhorn vor, wobei Walser selbst am Drehbuch mitgearbeitet und die Verfilmung später gelobt hat.
Der Regisseur erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den Regiepreis der Biennale in Venedig, den Max-Ophüls-Preis, den Adolf-Grimme-Preis, die Goldene Romy, den Preis der Berliner Filmfestspiele und einen Preis der UNESCO.
Seit 1993 unterrichtet er Regie an der Filmakademie Wien. 1996 verfilmte er den Roman Hotel Shanghai von Vicki Baum.
Im Februar 2007 stellte Patzak im Wiener stadtTheater in der Walfischgasse seine erste Theaterinszenierung vor. Sie galt einer Bühnenfassung des Films Interview von Theo van Gogh, es spielten Dieter Laser und Elke Winkens. Für diese Aufführung entwarf Patzak auch das Bühnenbild.
Sein Roman Der Geist der Farbe ist 2005 bei Ritter erschienen, ein weiteres Buch mit dem Titel Akte im Schweigen vermählt erschien 2008 im Klever Verlag.
1962 stellte Patzak erstmals als Maler aus, danach wurden seine Bilder von Basel bis New York gezeigt, 1996 konnte man im Saarländischen Künstlerhaus eine Peter-Patzak-Retrospektive (Arbeiten von 1961 bis 1996) besuchen.
Tickets und Infos „Peter Patzak“
- Ausstellung: bis 23. Dezember 2020
- Location: Landesgalerie Burgenland, Eisenstadt, Franz Schubert-Platz 6
- Tel.: 02682/719-5000
- Weitere Infos: www.landesgalerie-burgenland.at