BaronKarl
BaronKarl
im Metropol und im Forum

BaronKarl im Metropol

Erwin Leder spielt den Edelsandler BaronKarl in der Sandleroperette von Wiener Blue(s). Im September in Wien.

Wien in den 1920er, 30er und 40er Jahren: Wir nehmen Teil am erstaunlichen Leben und Sterben des Favoritner Edelsandlers Karl Baron, wulgo “BaronKarl“.

Ein Sandler, ein Faßldippler, ein Tschick-Arretierer, ein Multiinstrumentalist, ein Sprachjongleur und Philosoph, ein 10. Bezirks-Diogenes, wohnhaft in leeren Fässern, in städtischen Streusand- oder Mistkisten, in Erdhöhlen am Laaer Berg. Dieser BaronKarl versammelte 10 000 Wiener bei seinem Begräbnis am Wiener Zentralfriedhof. Zweimal mehr als Falco.

BaronKarl war immer irgendwo da, in den Parks von Favoriten stets von Kindern umringt. Er erza?hlte ihnen Geschichten und spielte virtuos auf seiner Geige und wenn Erwachsene stehen blieben, um zuzuho?ren, ging er bei ihnen danach mit dem Hut Geld einsammeln, um das er den a?rmsten Kindern Essen oder Naschereien kaufte. Von dieser seiner Geige abgesehen, war er mittellos, wußte aber trotzdem immer jemanden, der etwas noch dringender benötigte als er selbst, etwa seine Schuhe.

Wer, wenn nicht er, der Baron Karl, Held und Antiheld, hat es verdient, eine Operette mit seiner bemerkenswerten Figur zu schmücken. Das dachten sich auch die Herren Peter Steinbach, Gründer und Frontmann der Band “Wiener Blue(s)”, als Idee-Aufgreifer und Nino Holm, ehemals Gründungsmitglied der legendären EAV, als Autor und Komponist. Und so machten sie sich daran, diesem beachtenswerten Favoritner Original ein musiktheatralisches Denkmal zu setzen, nämlich:

“BaronKarl–Die 1. Wiener Sandleroperette”!

Regie: Robert Persché

Darsteller: Erwin Leder, Eik Breit, Doris P. Kofler, Heinz Jiras, Peter Steinbach u.a.

Metropol:  3. & 4. September

TheaterCenterForum: 24. September bis 02. Oktober 2021 (täglich außer So. & Mo.)

BaronKarl von/mit Wiener Blue(s)

Die Formation Wiener Blue(s) – gegründet 2003 von Peter Steinbach – befasst sich mit der Bedeutung und Bearbeitung alter und neuer Wienerlieder sowie deren historischen Hintergrund.

Ob frivole Geschichten aus dem 1500-jährigen österreichischen Märchenland, oder heitere Anekdoten aus der Welt der Beamten als auch als einzige autorisierte Gruppe „Josef Weinheber“ vertonen zu dürfen, brilliert Wiener Blue(s) mit seinem unnachahmlichen einzigartigen Musikstil.

Wiener Blue(s) interpretiert alte Wienerlieder (bis zu 250 Jahre alt) genauso wie Wienerlieder der Gegenwart, Eigenkompositionen oder Mega-Hits des Austropop.

Kein Wunder, sind doch zwei Gründungsmitglieder der legendären EAV mit von der Partie: Eik Breit und Nino Holm.

Eik mit Gesang, Parodien und Geschichten, Nino mit Geige, Akustikgitarre und Bass.

Klaus Kofler (Perkussion/Gitarre/Bass) komponierte Hits wie „Hexen“ (Platz 1 in der österreichischen Hitparade) oder etwa „Ikarus“, ein Hit der Austropop-Ikone Wilfried.

Heinz Jiras (Ziehharmonika/Klavier/Gesang) gründete 1994 mit seiner damaligen Frau Lynne Kieran und Tini Kainrath die bis heute in Insiderkreisen legendäre Band „THE SOUL FAMILY”. Ein Jahr später startete er mit Klaus Kofler, Wilfried und Eik Breit das a-capella-comedy Projekt “4Xang”, zu dem später auch Nino Holm dazustieß.

Und last but not least ist da noch Sänger Peter Steinbach. Auch er zieht bei seinem Vortrag alle Register seines Könnens. Er behauptet ja „kein Sänger zu sein, nur Lieder Vortragender“. Nun ja, vielleicht hat er keine „ausgebildete Opernstimme“, die würde auch gar nicht passen, aber einen herrlichen Vortrag und geht mit Stimme und Mimik gefühlvoll auf die Texte ein. Mit viel Humor und Wiener Schmäh’ erzählt er so nebenbei das eine oder andere interessante G’schichtl über Herkunft und Bedeutung der Lieder.

Wiener Blue(s) hat pro Jahr bis zu max. 60 Auftritte und kaum mit leeren Häusern zu rechnen. Mehr Auftritte werden nicht angenommen – denn “sonst artet es in Stress aus und die Qualität leidet” – so der Tenor von Wiener Blue(s).