Azteken im Weltmuseum
Das Weltmuseum Wien präsentiert eine Ausstellung zur sagenumwobenen Kunst und Kultur der Azteken. Die umfassende Schau bietet den Besucher*innen erstmals die Möglichkeit, die Azteken in ihrem gesamtkulturellen Kontext kennenzulernen.
Die Azteken, die sich selbst als Mexica bezeichneten, beherrschten zur Zeit der spanischen Eroberung im frühen 16. Jahrhundert einen großen Teil Mesoamerikas. Als nomadisches Volk, dessen mythischer Herkunftsort Aztlán zur Bezeichnung Azteken führte, ließen sie sich schließlich auf mehreren kleinen Inseln im Texcoco-See nieder, wo sie um 1325 die Stadt Tenochtitlan, das heutige Mexiko-Stadt, gründeten. Die Azteken schufen im 15. Jahrhundert ein gewaltiges Reich und zählten zu der im 16. Jahrhundert am ausführlichsten dokumentierten mesoamerikanischen Zivilisation.
Beginnend mit der Peripherie des aztekischen Imperiums (ca. 1430–1521 n. Chr.) und der natürlichen und kulturellen Vielfalt Mexikos, nähert sich die Ausstellung dem Inneren des Reiches und seiner Hauptstadt Tenochtitlan, die als Drehscheibe sowie als religiöses und kulturelles Zentrum des Reiches fungierte. Nach dem Durchschreiten des Herrscherpalastes des Kaisers Moctezuma betritt der/die Besucher*in das Innerste des Imperiums: den heiligen Bezirk mit dem Haupttempel Templo Mayor.
Die Ausstellung zeigt mehr als 200 Objekte und Leihgaben aus mexikanischen und europäischen Museen, unter anderem aus dem Museo del Templo Mayor, dem Museo Nacional de Antropología in Mexiko-Stadt, den Musées Royaux d’Art et de Histoire (Brüssel), dem National Museum of Denmark (Kopenhagen), dem Tropenmuseum (Amsterdam), dem Museum Volkenkunde (Leiden), dem Museum der Kulturen Basel, dem Museum am Rothenbaum (Hamburg) sowie Objekte aus der Sammlung des Weltmuseums Wien und aus der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien.
Die Schau präsentiert dabei neueste Forschungs- und Ausgrabungsergebnisse und entstand in enger Kooperation mit mexikanischen Archäolog*innen und Forscher*innen.
Ergänzt wird die Ausstellung unter anderem durch den in der Dauerausstellung des Weltmuseums Wien ausgestellten weltberühmten altmexikanischen Federkopfschmuck mit hunderten langen Quetzal-Federn und mehr als tausend Goldplättchen. Dieser Kopfschmuck ist der einzige seiner Art, der erhalten blieb. Von 2010 bis 2012 wurden in einem Kooperationsprojekt zwischen Mexiko und Österreich umfassende Recherchen zu seiner Geschichte durchgeführt; er konnte mit hohem Aufwand gereinigt und konserviert werden.
Infos „Azteken“
- Bis 13. April 2021
- Weltmuseum, 1., Neue Burg/Heldenplatz,
- Tel. 01/534 30–5052, Website
Die Sonderausstellung Azteken wurde vom Linden-Museum Stuttgart in Kooperation mit dem Nationaal Museum van Wereldculturen in den Niederlanden und dem Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) in Mexiko konzipiert. Sie fand 2019/20 in Stuttgart statt und wird nach der Station in Wien ab Juni 2021 im Museum Volkenkunde in Leiden (Niederlande) zu sehen sein.