Albrecht Dürer und seine Zeit
Albrecht Dürer und seiner Zeit ist im Belvedere eine Ausstellung gewidmet, u. a. mit Werken von Lucas Cranach d. Ä., Albrecht Altdorfer, Wolf(gang) Huber oder Jacopo de’ Barbari.
In der Übergangszeit von der Spätgotik zur Renaissance waren in Österreich bedeutende Künstler wie Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä., Albrecht Altdorfer oder Jacopo de’ Barbari tätig. Ihre Werke zeugen vielfach von einem neuen künstlerischen Selbstverständnis und nehmen damit den Weg in die Moderne vorweg. Das Belvedere widmet diesem bislang wenig beleuchteten Kapitel österreichischer Kunstgeschichte nun eine umfassende Ausstellung.
Dürerzeit
22. Oktober 2021 bis 30. Jänner 2022
Oberes Belvedere
Die Wende zum 16. Jahrhundert und die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüchen, die sich auch in der Kunst jener Zeit widerspiegeln. Deutlich waren noch Reminiszenzen der ausklingenden Gotik spürbar, als die Errungenschaften der italienischen Renaissancekunst auf dem Gebiet des heutigen Österreich Einzug hielten. In dieser Zeit des Wandels wurden Kunstwerke zunehmend von Funktionen befreit, die ihnen im Mittelalter zugedacht waren – etwa die Bewahrung eines Andenkens, die Belehrung der Gläubigen oder die Förderung der Andachtsübung. Die ästhetische Wirkung der Objekte begann in den Vordergrund zu treten, und ihre Schöpfer etablierten sich mehr und mehr als Künstler in einem modernen Sinne. So entstanden auch auf dem Gebiet des heutigen Österreich mathematische Perspektivkonstruktionen, minutiöse Naturschilderungen und psychologisierende Porträts.
In der Ausstellung wird diese Kunstproduktion nun erstmals fokussiert in den Blick genommen. Neben teilweise aufwändig restaurierten Werken aus dem eigenen Bestand werden zahlreiche Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen präsentiert.
Zu sehen sind dabei u. a. Werke von Lucas Cranach d. Ä., Albrecht Altdorfer, Wolf(gang) Huber oder Jacopo de’ Barbari. Darüber hinaus werden Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken und Medaillen von weniger bekannten Meistern gezeigt, die das hohe Niveau der Produktion in den österreichischen Werkstätten jener Zeit erfahrbar machen.
Albrecht Dürer
Maler, Zeichner, Grafiker, Holz- und Kupferstecher, Kunsttheoretiker
geboren: 21.05.1471 (Nürnberg)
gestorben: 06.04.1528 (Nürnberg)
Deutscher Maler, Zeichner, Holz- und Kupferstecher, Grafiker und Kunsttheoretiker aus Nürnberg, einer der bedeutendsten deutschen Künstler. Der Sohn des aus Ungarn eingewanderten Goldschmieds Albrecht Dürer d.Ä. (1427-1502) wurde zunächst von seinem Vater zum Goldschmied ausgebildet. Von 1486 bis 1490 folgte die Lehre bei dem bedeutenden Maler Michael Wolgemut. Wanderschaft von 1490-1494 nach Colmar, Straßburg und Basel, Italienreisen 1494-1495 und 1505-1507, Reisen in die Niederlande 1520-1521.
Dürers Malerei symbolisierte den Übergang von der Spätgotik zur Renaissance, seine Werke hatten sowohl christlich-religiöse als auch weltliche Themen zum Inhalt. Seine Selbstportraits reflektieren das Persönlichkeitsbewußtsein des Renaissancemenschen.
Dürer schuf über 70 Gemälde, 350 Holzschnitte, 100 Kupferstiche, 900 Zeichnungen, Landschaftsaquarelle sowie theoretische Arbeiten.