Ab 22. 10.: Viennale
Die Viennale 2020 findet im Kino statt. Das ist in Corona-Zeiten nicht selbstverständlich. Für Zusatzvorstellungen konnten fünf weitere Festival-Kinos gefunden werden.
Bei der Viennale hat man darauf bestanden, das Filmfestival als Präsenzveranstaltung zu organisieren. Es wurde ein System entwickelt, das den Zugang zu den Vorführungen unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen erlaubt, und man hat sich auf das Wesentliche des Festivals konzentriert: die Filme. „Auf dass es uns möglich sei, beisammen zu sein, das Erlebnis Kino miteinander zu teilen und den Filmen und ihren Autor*innen zu applaudieren.“
Und so erweitert die Viennale V’20 ihr Format mit mehr Kollaborateuren und neuen Synergien. Sie öffnet neue Türen, anstatt sie zu schließen. Zu den gewohnten Festival-Kinos Gartenbau, Stadtkino, Urania, Filmmuseum und Metro kommen heuer – für Zusatzvorstellungen – Admiral, Blickle im Belvedere 21, Filmcasino, Le Studio im Studio Moliere und Votiv dazu.
Obwohl es kompliziert ist, von Hier nach Da zu gelangen, empfängt die Viennale jene ihrer Gäste, die reisen können, vor Ort und wird viele andere, die fern bleiben mussten, via technischer und digitaler Hilfsmittel direkt im Kinosaal willkommen heißen. Das Programm ist eine Herbst-Kollektion aus neugierig Erwartetem und Überraschungen. Es umfasst die aktuellen Werke von großen zeitgenössischen Autoren wie Frederick Wiseman, Kelly Reichardt, Gianfranco Rosi, Miranda July, Viktor Kossakovsky, Jasmila Žbanič, Philippe Garrel, Tsai Ming-liang, Eliza Hittman, Thomas Vinterberg, Lav Diaz und Andrei Konchalovsky.
Gewinnerfilme und Entdeckungen
Neben vielen anderen prämierten werden die Gewinnerfilme beider wichtiger A-Festivals, die heuer stattfinden konnten, zu sehen sein: SHEYTAN VOJUD NADARAD von Mohammad Rasoulof (Goldener Bär, Berlin) und NOMADLAND von Chloé Zhao (Goldener Löwe, Venedig). Aber auch weniger Bekanntes wird zu sehen sein, wie PING JING von Song Fang, der tiefgehende Emotionen erkundet, oder SHIRLEY von Josephine Decker, in dem die seelischen Qualen erforscht werden, die die unkonventionellen Protagonist*innen einander zufügen. Außerdem gibt es einige Entdeckungen zu machen, wie MA MA HE QI TIAN DE SHI JIAN von Li Dongmei, der den Raum der Erinnerungen sondiert, oder LOS CONDUCTOS von Camilo Restrepo, in dem die Vergangenheit Gespenster hervorbringt, oder MY MEXICAN BRETZEL von Nuria Giménez, der eine Verknüpfung mit Themen und Formen der diesjährigen Retrospektive herstellt.
Den Abschluss bildet THE TRUFFLE HUNTERS von Michael Dweck und Gregory Kershaw, das außerordentliche und einfühlsame Porträt einer Zeit, die sich verändert, und einer Integrität, die dem (noch) widersteht.
Tickets und Infos „Viennale“
- Ausstellung: 22. Oktober bis 1. November 2020
- Location: mehrere Kinos in Wien
- Tel.: 01/526 594 769
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