Nachtclubs, Cafés & Bars
Nachtclubs, Cafés & Bars
Die Avantgarde im Nachtcafé

Ab 14. 2.: „Into The Night“ im Belvedere

Kabaretts, Clubs und Cafés waren wichtige Dreh- und Angelpunkte der Moderne. Sie boten Künstlerinnen und Künstlern im 20. Jahrhundert eine Plattform des kreativen Ideenaustausches. Aus Perspektive dieser alternativen Szenen erzählt die Ausstellung vom kulturellen Geschehen der 1880er- bis 1960er-Jahre.

In Wien war es das 1907 von Protagonisten der Wiener Werkstätte gegründete und ausgestattete Kabarett Fledermaus, das den Übergang vom Secessionismus zum Expressionismus markierte. In Paris nahm das Chat Noir mit seinem Schattentheater in den 1880ern die Kinokultur vorweg. Im Zürcher Cabaret Voltaire wurde Dada gegründet. Der von Giacomo Balla designte Nachtclub Bal Tic Tac und das von Fortunato Depero entworfene Cabaret del Diavolo in Rom waren Brutstätten des Futurismus. Das minimalistische Design des Café L’Aubette in Straßburg stammte zum Teil von Theo van Doesburg, dem Mitbegründer von De Stijl. Im Berlin der Zwischenkriegszeit befeuerte die vibrierende Energie der Nachtclubs die Künstlerinnen und Künstler des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit wie Otto Dix, Jeanne Mammen oder Elfriede Lohse-Wächtler.

Kunstgeschichte machen im Café

Nachtclubs, Cafés, Bars oder Kabaretts waren im 20. Jahrhundert wichtige Dreh- und Angelpunkte der Moderne und boten Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform des kreativen Ideenaustauschs zwischen Malerei und Grafik, Architektur, Design, Literatur, Tanz und Musik.

Jenseits des eurozentristischen Blickwinkels

Die Ausstellung betrachtet zahlreiche dieser Schauplätze weltweit und spürt der vibrierenden künstlerischen Befruchtung nach, die von dort aus die Kunstgeschichte nachhaltig prägte. Sie durchbricht dabei bewusst die Grenzen eines eurozentristischen Blickwinkels. Thematisiert werden nicht nur die bekannten Schauplätze der Avantgarde, sondern auch das Café de Nadie in Mexiko-Stadt oder die Harlem-Renaissance in New Yorker Jazzclubs der 1920er- und 1930er-Jahre, deren Protagonistinnen und Protagonisten sich im Kampf gegen Rassismus engagierten. Den Schlusspunkt der Ausstellung bilden die Mbari Clubs, die Anfang der 1960er in Ibadan und Oshogbo, Nigeria, gegründet wurden, sowie der 1966 in Teheran eröffnete Künstlerclub Rasht 29.

Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Barbican, London, realisiert und war dort vom 4. Oktober 2019 bis zum 19. Jänner 2020 zu sehen.

Tickets und Infos „Into The Night“

  • Ausstellung: 14. Februar bis 1. Juni 2020
  • Location: Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6
  • Tel.: 01/795 57-0
  • Weitere Infos: www.belvedere.at